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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
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22 Thongefäße, an denen hie und da auch eingelegte Kaolinornamente vorkommen. An Reichthum der Funde übertrifft alle anderen die von Sophie Torma aufgedeckte Ansiedlung zu Tordos. Überrascht sieht man hier, außer Stein- und Knochengeräthen von verschiedenster Form, mannigfaltige Kupfer- und Bronzegegenstände und an den Gefäßen religiöse Symbole, die auf Assyrien und Babylonien Hinmeisen. Als Herodot im V. Jahrhundert v. Chr. der Welt von dem Goldreichthum der Agathyrser am Maros Kunde gab, war das dacische „Elektron" bereits dnrch die Kaufleute von Milet auf den Weltmarkt gelangt. Die erwähnten orientalischen Götterbilder und Symbole mögen auf längst befahrenen Verkehrswegen, dem Alt, Karas und Temes entlang, in das urzeitliche Dacieu gelangt sein. Solche Götterfigureu uud Symbole fanden sich noch in der Gegend von Kubin an der unteren Donau und in der Csäklyaer Ansiedlnng bei Nagy-Euyed. Die Agathyrser dürften es damals auch in der Eisenproductiou schon sehr weit gebracht haben; Beweis dessen, außer ihren mit Thoneisenstein gefärbten Gefäßen, die Sitte, sich als Nangsabzeichen Gesicht, Hände und Füße mit Thoneisenstein zu färben. Das goldene Ringgeld wird wohl gleichzeitig mit den an Form und Gewicht ihm völlig gleichen Bronzeringen in Dacien als Tauschmittel gedient haben. Das zur Bronze- legirnng erforderliche Zinn war seiner Seltenheit wegen damals ein ebenso gesuchter Handelsartikel, wie Bernstein, Gold und Edelsteine. Man führte es seit dem II. Jahr- tausend v. Chr. von den Kassiteriden, einer Inselgruppe an der südwestlichen Ecke Groß-Britanniens ein, wie den Bernstein von den Gestaden der Ostsee, und ein Haupt- handelsweg der Phönizier, die diese Einfuhr vermittelten, berührte auch Dacien. Häufig genug kommen centnerschwere Massen roher Bronze, in Kuchenform, sowie fertige oder zum Einschmelzen bestimmte Bronzewaren aus der Erde zum Vorschein. Die interessantesten dieser Depotfunde sind die von Hammersdorf (Szent-Erzsebetsalva) bei Hermannstadt, wo 1870 über sechs Centner Bronzewaren und Rohmaterial, darunter auch reine Zinnplatten, gefunden wurden, dann von Nyäräd-Gälfalva (in der Nähe von Maros-Väfärhely) und Jspänlaka (in der Nähe des Salzlagers von Maros-Ujvär), wo man eine Bronzemasse von zehn Centnern fand. Es gibt da kein einigermaßen begangenes Thal, keinen Grenzpaß, wo nicht Bronzefunde in größerem oder geringerem Betrage vorkämen: massenhafte Sicheln, die verschiedensten Meißel, Lanzen- und Pfeilspitzen, Dolchmesser, Messer, Rasirmesser, Sägeblätter, einfache und verzierte Fibeln (Sicherheitsnadeln), Nadeln, Pfrieme, Punzen, Spiral-Armbänder, Knöchelringe, Schwerter, Streitkolben, Helmbestandtheile. Außer dem Siebenbürgischen Museum zu Klausenburg und dem Bruckeuthal'scheu Museum zu Hermanustadt, die als ältere Institute den größten Theil dieser Schätze enthalten, gibt es noch sehr lehrreiche Sammlungen dieser Art im Colleginm Bethlen zu Nagy-Enyed (dem Eifer des Professors Karl Herepey zu danken), im Szeklermuseum zu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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