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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 92 -
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92 vielleicht hölzerne Kirche gestanden haben kann. Sie hat drei Schiffe von gleicher Breite und drei Joche. Die Seitenschiffe sind mit je drei querliegenden Tonnen- gewölben gedeckt, deren mittleres höher ist. Das Hauptschiff hat ein der Länge nach liegendes, gleichfalls höheres Tonnengewölbe. Die Kreuzung der höheren Tonnen bildet über den Gurten, welche die in der mittleren Travöe des Hauptschiffes stehenden vier Säulen verbinden, ein Quadrat. Den Raum zwischen jenen Gurten und der Kreuzung der Tonnen füllt ein eigenthümliches Gewölbe aus, das als Ersatz für Gewölbezwickel hier den Übergang vom Viereck zum Kreise vermittelt. Dieses Gewölbe, von runder Form, setzt sich über der Kreuzung der Tonnen fort und bildet gleichsam eine Trommel, auf der die hoch aufragende zehnseitige, kuppelgedeckte Laterne ruht. Das Chor schließt mit zwei Seiten, die sich im rechten Winkel treffen und ist mit einer flachen Blendkuppel und von dieser ausgehenden Stichkappen gedeckt. Außen ist die Basis der Laterne interessant mit romanischem Zickzackornament verziert, das Innere der Kirche weist wohlerhaltene Malereien im byzantinischen Stile auf. Die Vorhalle und der vor dieser stehende Thurm sind im XVII. Jahrhundert erbaut. Die Kirche zu Guraßäda ist ähnlich angeordnet, doch schließt das Chor halbkreisförmig und statt der Laterne hat sie einen quadratischen „siebeubürgischen" Thurm mit achteckigem Helm. Das Tonnengewölbe des nördlichen Seitenschiffes ist eingestürzt. Die Entstehungszeit ist unbekannt; die Glocke im Thurm ist von 1668, die Wandgemälde im Innern von 1765. Die Kirche zu Fogaras ist doppelt so groß wie die geschilderten und übertrifft sie bei weitem an correcter Ausführung und guten Verhältnissen des Jnnenranmes. Die Westseite hat in voller Breite eine zweiachsige, mit zwei flachen Blendkuppeln gedeckte Vorhalle. Die der Reihe nach dahinter folgenden Abtheilungen für Frauen und Männer sind quadratisch, desgleichen das im Halbkreis geschlossene Chor. Jeder dieser Abschnitte hat eine Zwickelkuppel, die auf den in die Ecken gestellten Pfeilern und den diese verbindenden Gurten ruht und in eine hohe, achteckige, von schmalen Fenstern durchbrochene Laterne ausgeht. Die Männerabtheilung ist von der der Frauen durch eine aus achteckigen Säulen und drei Rundbogen gebildete Arkade mit drei Öffnungen, diese aber vom Chöre durch den Ikonostas getrennt. Innen sind die Seitenwände, sowie die Kuppel mit wohl- erhaltenen Malereien nach byzantinischer Vorschrift geschmückt, deren Zeichnung und lebhafte Färbung eine geübte Hand verräth. Außen ist der hohe Sockel der Kuppeln mit einem dichten Zahnschnitt umgeben. Eine Wandtafel hat eine mit cyrillischen Buchstaben in rumänischer Sprache geschriebene Inschrift, welche besagt, daß die Kirche im Auftrage des Coustautin Basaraba Brancovan, Wojwvden von ganz Rumänien, in den Jahren 1694bis1697 erbaut wurde; Neagoe PitarRatescu war damals Jspravnik. Derselbe Brancovan soll auch die jetzt halb in Trümmern liegende Klosterkirche zu
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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