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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 128 -
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128 der Schilde, welche die Consolen im Chor der gothischen Kirche decken, hat sich die Jahreszahl erhalten. Vom Kirchenhiigel, besonders aber von dem 1820 erbauten Thnrm, hat man einen gewaltigen Rundblick über sämmtliche Ortschaften in der nördlichen, ebenen Hälfte des Ermellek und über mehrere Dörfer seiner hügeligen, reben- und weinberühmten Südgegend. Westlich liegt das Dorf Szeödemeter, mit dem Geburtshause Franz Kölcseys, Dichters des Natioualliedes „Hymnus"; es wurde 1890, zur hundertsten Jahreswende von Kölcseys Geburt, durch den Wesselenyi-Verein des Szilägyer Comitats mit einer Gedenktafel bezeichnet. Über Szeödemeter hinaus folgt das Dorf Peer, mit berühmtem Bakatorwein; es ist der Geburtsort des hervorragenden Geschichtschreibers Esaias Bndai. Nordöstlich von Tasnad, am Rande der ebenen Comitatshälfte, liegt das Dorf Äkos, mit einer noch völlig erhaltenen, zweithürmigen romanischen Kirche aus der Ärpädeuzeit; sie gehört jetzt den Reformirten. Die Szilägysager Eisenbahn führt von Tasnad nach Äkos in nordöstlicher Richtung, größtenteils an der Grenze zwischen Flach- und Hügelland. Bei Äkos schwenkt sie ins Kraßnathal ein und erreicht Sarmasäg, wo der Kraßnafluß das Thal des Zilahbaches trifft. Unterhalb Sarmasäg theilt sich die Szilagysager Eisenbahn; eine kürzere Nebenlinie zieht nach Szilägy-Somlyo nnd verläßt das Hügelgelände, um sich zwischen den Vorbergen des Meßes zu verlieren. Westlich der Eisenbahn bleiben einige kleinere Dörfer liegen, darunter Zälnok (früher Zonnk, Zolnnk), und in einem tiefen, waldigen Thale am Fuße des Ursoiberges erscheinen die Ruinen der Burg Zönuk und eines alten Klosters. Zälnok hat auch ein Bad, das von vier Mineralquellen gespeist wird. Die Bevölkerung sind größtentheils griechisch-katholische Rumänen; die Holzkirche ist 200 Jahre alt. An Zälnok stößt südlich die rein-magyarische Großgemeinde Keiner, mit wohlhabender reformirter Bevölkerung. Unter den benachbarten Dörfern ist Somlyö- (oder Suta-) Ujlak durch eine Kirche mit schönem Thurm berühmt. Südlich von Sarmasäg folgt die Eisenbahn dem Kraßnathal und erreicht alsbald Szilägy-Somlyö, Hauptort des ehemaligen Kraßnaer Comitats nnd Stammsitz der Familie Bäthory. Es ist eine hübsche Stadt mit geordnetem Magistrat und 5000 Ein- wohnern; nach Umfang und Bevölkerungszahl die zweite Stadt des Comitats. Es liegt am Südfuße der Magura, in herrlicher Gegend, förmlich in einem Obstgarten. Mittendurch zieht das Silberband der allerdings oft unbändigen Kraßna. Ringsum stehen Berge, darunter der fichtenbepflanzte Püpos. Dieser Berg hat eine Merkwürdigkeit auszuweisen, das sogenannte „Drachenloch". In dieser Höhle soll der Sage nach ein siebenköpfiger Drache gehaust haben, der sich von Zeit zu Zeit ei« Mädchen aus der Stadt holte, schließlich aber vou einem Vorfahren der Bäthory erlegt wurde. Daher die drei
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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