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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 136 -
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136 eine römisch-katholische Kirche. Die Einwohner, über 7000 an der Zahl, sind rein magyarisch. Jetzt vereinigt Zilah als Comitatssitz fast alles in sich, was zum Hauptorte eines Comitates gehört: Gerichtshof, Bezirksgericht, Finanzdirection, ein Honvedbataillon, für das es vor kurzem die schöne neue Baron Fejervary-Kaserne erbaut hat, dann ein Gendarmerie-Flügeleommando, Schnlinspectorat, Staatsbauamt, Comitatskrankenhans, Staatsforstamt, eine ganze Menge Schulen n. s. f. Die Einwohner sind meist Kleingewerbe- treibende, die zugleich Landwirthschaft, namentlich Weinbau, treiben. Der Weinbau muß in Zilah ein uralter Culturzweig sein, denn an dem 1246 erbauten Kirchenchore hat der äußere Bogen des Südfensters ein Ornament von Weinranken. Verlassen wir diese uralte Stadt, so kommen wir nach Egrespatak am Fuße des Meßes; es ist gegen Osten die letzte magyarische Ansiedlung im Comitate. Westlich von hier liegt das reizende Kraßnathal, mit der Ortschaft Perecsen, einst Besitzthum der Bäthory. Auch ihre Gruft befand sich hier, allein die Mauern derselben stürzten später ein und die Steine wurden zum Kirchenbau verwendet. Die 1429 erbaute Kirche hat in ihrer Eingangswand das verstümmelte Reliefgrabmal eines Bäthory. Weiter oben liegt die Großgemeinde Kraß na, die mit ihrer fleißigen, magyarischen, zu geringem Theile auch rumänischen Bevölkerung ein richtiger Mittelpunkt für die Gegend ist. Die Kirche mit dem rothen Thurme stammt aus dem XV. Jahrhundert und zeigt die gothische Baukunst schon voll entwickelt; sie ist die einzige im Comitate, die außer dem Hauptthurm noch vier kleinere Thürme hat. Die Decke der Kirche ist mit interessanten alten Malereien biblischen Inhalts geschmückt. Hier hatte die historisch berühmte Familie Cserey ihre Stammbesitzung, sowie die berühmte Cserey'sche Bibliothek, die in den Kriegsjahren 1848 und 1849 zu Grunde ging. Das Bibliotheksgebäude (es heißt noch immer so) dient jetzt als Kornspeicher. Kraßna liegt in einem herrlichen Thale, baut viel Obst und hat berühmte Viehmärkte. Südlich von hier führt eine vorzügliche Staatsstraße das Kraßnathal hinan; die Straßen im Szilägyer Comitate sind überhaupt sehr gut. Die Flußufer prangen im dunklen Grün der Erlen, die mit Weidenbeständen abwechseln. Das Kraßnathal ist durch eine mächtige Wasserscheide vom Thale des Olähbaches getrennt, in dem die Dörfer Pecsely, Also- und Felsö-Bän und Felsö-Szek liegen. Weiter führt die Straße auf den Meßesgipfel. Von dort geht es abwärts zu einer Stelle etwa anderthalb Kilometer von der Comitatsgrenze, wo links ein anderer Weg in die Straße mündet. Er führt in den jenseits des Meßes gelegenen Theil des Szilägyer Comitats, der einst zum eigentlichen Siebenbürgen gehörte, jedoch bei der Abrnndnng der Comitate zum Szilägysäg geschlagen wurde.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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