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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 137 -
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137 Wir folgen diesem Wege, der sich unter dem herrlichen Laubdach weithin gelagerter Waldungen über den Meßesgipfel hinwegschlängelt. Diese Gegend am Südabhang des Meßes, mit den Thälern des Egregyflnsses und Alinäsbaches, liegt unterhalb des I^imes vaeieus, im alten Dacien, und ist voll römischer Denkmäler. Der Reichthum an Wald ist groß, der Boden jedoch mit Ausnahme der schmalen Egregy- und Almäs-Ebene eher arm. Auch das Klima ist rauher, als im übrigen Comitat. Gegen das Frühjahr hin kommt es oft vor, daß man hier im Schlitten nach Zilah abreist, jenseits des Meßesgipfels aber schon auf staubige Straße geräth. Die Bevölkerung ist größtentheils rumänisch; Magyaren kommen nur sporadisch vor. Die meisten Magyaren wohnen in Ordögknt und Värmezö. Unterhalb von Tiho verläßt der Almäsbach die Berge und wir folgen ihm hinab in das schöne Szamosthal. Wo der Szamos den Egregy aufnimmt, liegt der Mündung und dem Raköczyberge gegenüber der Ort Zsibö mit dem im XVIll. Jahrhundert erbauten Schloß der Freiherren Wesseleuyi. Zsibö ist Geburtsort und Ruhestätte des großen Nikolaus Wesselinyi. An das Schloß zu Zsibö knüpfen sich, dank der dortigen Thätigkeit der Wesselenyi, zahlreiche Erinnerungen aus bewegten Zeiten unseres öffentlichen Lebens und unserer Literatur. Auch die Geschichte nennt Zsibö in Verbindung mit denkwürdigen Ereignissen: hier verlor Franz Raköczy II. im Jahre 1705 eine Schlacht gegen die kaiserlichen Truppen, und hier legte im Jahre 1849 die letzte Honvödschaar die Waffen nieder. Die wohlgeordnete und in rascher Entwicklung begriffene magyarische Ortschaft hat in letzter Zeit durch die Szamosthaler Eisenbahn viel gewonnen, die hier ihren eigentlichen Brennpunkt hat und nach drei Richtungen ausstrahlt: gegen Zilah, gegen Deis, beziehungsweise Bistritz, und gegen Norden dem Unterlaufe des Szamos entlang nach Nagy-Bänya. Der geschlängelte Szamos bewässert bis Benedekfalva ein herrliches Thal, auch wird dieser Theil des Comitats am linken Ufer durch die Eisenbahn belebt. In dieser gesegneten und wirklich schönen Gegend gab es einst blühende magyarische Ortschaften. An ihrer Stelle sind seither kleine, ungeordnete, meist von Rumänen bewohnte Dörfer entstanden. Von Szöplak und Köö d angefangen verengert sich das Thal. Unterhalb von Kööd, in der Flanke der das rechte Szamosnfer begleitenden Berge, erscheint auf einem nur von Norden zugänglichen Steilgipfel die Ruine Kööd, der Rest einer einst ansehn- lichen Kirche. Ein paar Hundert Meter über der Ruine, auf dem Gipfel des nämlichen Berges, findet man auf einem Plateau verstreute Steine von alten Gebäuden; sie gelten als Trümmer einer alten Burg, sind aber wahrscheinlich die der urkundlich erwähnten Meßeser Abtei zur heil. Margarethe, aus dem XII. Jahrhundert. Gegenüber liegt
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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