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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 224 -
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224 ist von Waldung bedeckt. Im Norden nnd Westen herrscht Eichen- und besonders Buchen- wald vor; das Holz wird an mehreren Orten dnrch gut eingerichtete Sägeanlagen zu Bau-, Möbel- und Werkzeugholz verarbeitet. Fichtenwald gibt es im Verhältniß wenig. Unter den Anbaugewächsen steht der Mais voran. Die Rebe kommt nur in den südöstlichen Strichen und auch da nur sporadisch vor, liefert aber werthvollen Ertrag. Das Klima ist, namentlich im Norden, ziemlich rauh, im Süden bedeutend milder; übrigens beträgt das Jahresmittel der Temperatur selbst in Dees nur 8 7 Grad Celsius. Dem Stromnetz des Comitats passen sich auch die Verkehrswege an. Die Eisen- bahnen benützen meist die drei zusammenlaufenden Szamosthäler, doch läuft eine Linie auch durch das Sajöthal. Die Hauptlinien der Staats-, Comitats- und Vicinalstraßen folgen gleichfalls dem Szamos, oder sie gehen von da aus und umspinnen das Comitatsgebiet. Die Mehrzahl der Bevölkerung (60 Procent) betreibt, mit Ausnahme der Städte und einiger Grubenorte, als Lebensbeschästiguug Viehzucht und Ackerbau. In Sitten und Tracht unterscheidet sich das Volk nur sehr wenig von den Beivohnern anderer sieben- bürgischer Gegenden. Der magyarische kleinadelige Kleingrundbesitzer kleidet sich in graues Grobtuch; die Nachkommen der magyarischen und rumänischen Hörigen tragen Hosen aus weißem Grobtuch und schwarzes Obergewand, auch in Form von Ärmelmantel oder Spenzer; im Kövärer Distriet wird als Oberkleid bei kälterem Wetter die weiße oder graue Guba (Grobtuchmantel) getragen. Die Magyaren und vollkommen magyarisirten Armenier, sowie die ungarisch und theilweise deutsch sprechenden Juden, die seit 1848 immer zunehmen, wohnen besonders in den Städten und den längs der Verkehrswege gelegenen Ortschaften, während die Rumänen, mit einer geringen Anzahl Russen vermischt, mehr die abgelegenen Dörfer bewohnen. Sachsen sitzen blos in den paar Gemeinden am Sajö, die vor 1876 zum ehemaligen Bistritzer Distriet gehört haben. Vorwiegend magyarische Gemeinden gibt es 26, sie sind durch das Comitat verstreut und zeichnen sich durch Cultur und Wohlstand aus. Von der ältesten Geschichte des Comitats haben wir blos sehr lückenhafte Kenntniß. Immerhin scheint es sicher, daß die Magyaren bei der Landnahme slavische Bewohner vorfanden und hier nicht nur Halt machten, sondern ansäßig wurden. Zur Zeit der Könige bildete» sich in der Gegend bereits königliche Domänen. Ein Theil dieser königlichen Besitzungen führt den Namen Belfö- (Inner-) Szolnok; ein anderer Theil hieß Közep- (Mittel-) nnd Külsö- (Außer-) Szolnok; das slavische Wort sziolnik bedeutet Salz, einen Salzort, und die Magyaren haben es sich vermuthlich nach den Lautgesetzen ihrer Sprache zurechtgelegt. Seit der Mitte des XIII. Jahrhunderts war immer der Wojwode von Siebenbürgen Obergespan des Comitats. Das Dobokaer Comitat, das sich gleich einem Bande fast durch ganz Siebenbürgen zog, war zum Zwecke der militärischen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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