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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 228 -
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228 Der Comitatssitz De i s ist eine Stadt mit geordnetem Magistrat und etwa 9670 Einwohnern. Er liegt am Zusammenfluß des Kleinen und Großen Szcimos, in einem von sanft ansteigenden Bergen umgebenen Thalkessel. Die Gassen können bei der Lage der Stadt nicht regelmäßig sein, werden aber dank der jüngsten Bauthätigkeit immer mehr verbreitert und regnlirt. Es gibt in diesem Landestheil kaum eiue andere Stadt, die sich so augenfällig entwickelt und verschönert hätte, als Deös. Die stetige Zunahme von Handel und Verkehr hat dazu nicht wenig beigetragen. Die äußere Erscheinung der Stadt ist, von jeder Seite gesehen, sehr gefällig. Dees ist eine alte Bergstadt; seine Salzwerke setzte schon König Andreas II. in Betrieb, der einen Kammergrafen an die Spitze des Salinenwesens stellte und zugleich Deis zur königlichen Freistadt erhob, — ein Privileg, das freilich später in Vergessenheit gerieth. Das Deiser Salz wurde theils per Achse weit und breit verfrachtet, theils auf dem Szamos nach der Theiß und auf dieser bis Szoluok hinaus verschifft. Allein die Salzgewinnung wurde um das Jahr 1717 eingestellt und das Salzamt 1747 nach dem benachbarten Dees-Akna verlegt. Die Bevölkerung war ursprünglich sächsisch, magyarisirte sich jedoch in der Hunyadi- Zeit vollständig. Mehrmals wnrde die Stadt verheert. Basta ließ den größten Theil der Einwohnerschaft niedermetzeln. Später, nach der Zerstörung Großwardeins, erhielt es neue Ansiedler und Fürst Michael Apaffy erhob es 1665 in die Reihe der edlen Städte; zugleich gab er der zum Grenzort gewordenen Stadt mit Hilfe der Comitate Kolozs und Doboka eine Plankenbefestigung. In den Jahren 1703 und 1706 wurde es von den Labanezen eingeäschert, 1717 von den Krimischen Tataren geplündert und zerstört. An den Namen Deis knüpft sich nach unserem ältesten Historienlied, dem Lied von Pannonien (Sage vom weißen Roß) die Überlieferung, die Magyaren hätten bei der Landnahme, nachdem sie die Karpathen überschritten und an diesem Platz Halt gemacht, „Dort gebetet an Gottes Stufen Und dreimal Deus gerufen; Taher denn wurde die Stadt im Land Am Szamosfluß das edle Dces genannt." Die naive Worterklärung dieses alten Liedes wurde mit der Zeit eine Localtraditivn, so daß an dem betagten Thurm, der noch jetzt auf dem Ov är-Hügel bei der Stadt steht, eine Inschrift von 1578 den Ursprung des Stadtuameus gleichfalls in dieser Weise angibt. Unter den Gebäuden von Dees ist vor allem die gothische Kirche der Resormirten zu erwähnen; sie stammt ans dem XV. Jahrhundert und war einst von einer starken steinernen Mauer umgeben. Nördlich davon steht an demselben Platze das Gebäude, das deu Fürsten Bathory und später Räkoezy als Residenz diente und von Maria Theresia dem Grafen Paul Haller geschenkt wurde; jetzt gehört es der Stadt und es ist darin die Bürgerschule für Knaben untergebracht. Gegenüber steht das 1886 eröffnete Eomitats- Theater. Am Hauptplatze erheben sich auch das hübsche Stadthaus, das Comitatshaus
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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