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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 236 -
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236 Wappen auf, aber auch alte ungarische Maler haben sie wiederholt an den Wänden der Kirchen dargestellt. Der große ungarische Dichter Michael Vörösmarty hat sie in seinem epischen Gedicht „Cserhalom" behandelt. Östlich von Kerlös liegt Ärokalja, die letzte Ortschaft des Comitats, mit 900 Einwohnern; in ihrer Gemarknng wurden 1793 jene beiden der dacischeu Zeit angehörigen Bronzeräder gefunden, die eine Zierde der Alter- thümersammlung des Budapester Nationalmuseums bilden. Nordöstlich von Deös liegt am rechten Ufer des Großen Szamos zunächst Kozärvär (1660 Einwohner), dessen alte Burg auf dem Hügel an der Westseite des Dorfes stand. Östlich von hier folgt Csicsö-Mihälyfalva, und nördlich von diesem im Thale des Csicsöbaches das Dorf Läbfalva, mit flovakischeu Einwohnern, die im Jahre 1846 hier angesiedelt wurden. Neben diesem Dorfe erhob sich einst die in unserer Geschichte so denkwürdige Burg Csicsö (Csicsövara). Der einzige Thurm, der noch von ihr stehen geblieben, gewährt eine herrliche Aussicht. Die Burg gehörte 1304 dem siebenbürgischen Wojwoden Ladislans; Nikolaus Wass brachte sie 1321 in König Karl Roberts Gewalt. König Sigismnnd verlieh sie sammt der zugehörigen Herrschaft dem Geschlechte Bäuffy, dem sie König Matthias unter dem Titel der Untreue wieder abnahm, um sie als Lehen dem moldauische» Wojwoden Stephan zu geben. Die moldauischen Wojwoden besaßen sie dann bis 1540. In diesem Jahre gab sie König Johann seiner Gemahlin Jsabella als Brautgeschenk. Im Jahre 1544 wurde ihre Abtragung beschlossen. Zu ihrer Herrschaft, die 1563 zu Szamos-Ujvär geschlagen wurde, gehörten 60 Dörfer. An der Stelle der zerstörten Burg werden jetzt aus dem löcherigen Quarz-Trachyt des Berges gute Mühlsteine geschnitten. Jenseits von Csicsö-Mihälyfalva liegt das Dorf Baeza mit 840 Einwohnern und schönem Schloß, das einst dem Fürsten Stephan Bocskay und später Clemens Mikes, dem unsterblichen Verfasser der „Briefe aus der Türkei" gehörte. Das Nachbardorf Retteg, an der Eisenbahn, mit über 2300, meist magyarischen Einwohnern, war einst Stadt. Das zweite Dorf östlich von Retteg ist Csicsö-Kereßtnr, das Stammnest der Familie Torma. In der Nachbarschaft liegt Kndn, das gegen den Szamos hin eine bedeutende Erdburg hatte. Die Ausgrabungen haben hier viele Stein- und Bronzegegenstände ergeben, die sich in den Museen des Landes befinden. Von Kudu weiter führen zwei Wege. Der eine, nordöstlich in der Richtung auf Naßöd, erreicht zunächst das Dorf, einst Stadt, Szeßärma. Es hatte ein festes Schloß, das nebst den zugehörigen 16 bis 20 Dörfern Mitglieder der Familie Harinai-Farkas besaßen, denen es jedoch Fürst Stephan Bäthory im Jahre 1576 wegen Untreue wegnahm. Von der Burg und der gewaltigen Kirche sind noch die Grundmauern zu sehen. Der andere Weg von Kudu geht direct nach Osten über den Großen Szamos und Sajö nach Somkerek, wo einst zur Zeit der Wojwoden
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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