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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 276 -
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276 söULösk steht im Flurgang oder im offenen Hausgang; oder man hat statt dessen Körbe aus Weidengeflecht, die mau auf den Dachspeicher (tüü) stellt. Auf den Dachboden steigt man in der Regel mittelst einer kleinen tragbaren Leiter von der Kammer oder dem Flurgang aus. Im Keller stehen die Krautkufen, wohl auch das Weinfaß, am Boden liegen, in Sand gelegt, Gartengemüse, auf den Lagerbalken liegt aufbewahrtes Obst, auf einem Holzklotz steht das Schaff mit Topfen, nebst Milch- töpfen. Die Kellerthüre befindet sich außen an der Seitenwand des Hauses, unter einem eigenen Dach; es kann aber auch eine Fallthüre vom Zimmer aus hinabführen. Im Backhäuschen ist der Backofen und davor eine geräumige offene Feuerstelle, auf der im Sommer gekocht wird. Ein Bestandtheil des Backofens ist auch der Kesselherd für die große Wäsche und, in früherer Zeit, zur Branntweinbrennerei im Kleinen. Außen unter der Dachtraufe ist der Länge nach an langen Stangen der Mais für die Aussaat ausgehängt, Kolben an Kolben, paarweise an der abgezogenen Schleiße zusammengebunden. Das Szeklerhaus ist gewöhnlich ein Holzbau mit Schindeldach. Die Wohlhabenden bauen auch aus Stein, bleiben aber in Form und Einrichtung dem Holzhause treu. Der Szekler ist im Holzbau, wie überhaupt iu allen Holzarbeiten, sehr geschickt. Er fügt seine Gebäude aus langen, quadratisch behauenen, dicht aneinander gepaßten Fichtenbalken. Hat er nicht die Mittel, seinen Stubenboden zu brettern, so glättet er das Erdreich, bestampft ihn mit Lehm und überläßt ihn für einige Sonntagnachmittage der Jugend als Tanzboden, wodurch er sicher festgetreten wird; dann überzieht er ihn hübsch mit flüssigem Thon, reibt ihn auf und bestreut ihn mit feinem Sand. Ähnlich wird mit dem Estrich der Scheune verfahren. Ein eigenthümlicher Tanz der Szskler, eine Art Szekler-Efärdäs, heißt auch eigens esürckönKüIö (Scheunenstampfer), weil man ihn in den neugebanten Scheunen und Häusern zu tanzen pflegt, um den Lehmboden recht fest zu treten. Kleidung. — Die Tracht der Szekler unterscheidet sich vielfach von der der übrigen Magyaren, namentlich im Alföld. Die Männer tragen Sommer und Winter kurze Hosen von ungarischem Schnitt. Diese sind meist von weißem, hausgewebtem und durch Walken gedichtetem Schafwolltuch. Auch graues kommt vor, und die Wohlhabenderen tragen sogar blaues Kronstädter Tuch, auch für die Westen. Beide Hosenbeine haben außen schwarze, in der Esik rothe Tuchstreifen. Der Hvsenlatz ist gleichfalls mit Tuch in diesen Farben besetzt. Im Sommer trägt man einen schwarzen, breitkrämpigen Hut, der in mancher Gegend halbhoch ist. Der Feiertagshut der Burschen ist mit handbreitem, glänzend schwarzem Seidenband geschmückt, das aber nicht herabhängt. Im Winter wird die schwarze Lammfellmütze aufgesetzt. Ein Halstuch wird in der Arbeitszeit nicht getragen, an Feiertagen ist ein schwarzseidenes gebräuchlich, das bei den Bursche» grünliche oder röthliche Streifen hat und die Enden frei über die Brust hängen läßt. Das Werkeltagshemd
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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