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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 289 -
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289 Ausläufer, im Kelemengebirge dagegen die nach Süden geneigten Flanken die quellen- reicheren, so daß die in diesen Gebirgen entspringenden Gewässer größtentheils in den Maros gelangen. Die Kelemenalpe hat mit den Gebirgen des linken Ufers gleichen Ursprung; sie ist ein Glied jener weithingedehnten tertiären Trachytkette, die dem aus krystallinischem Urgestein bestehenden Grenzgebirge parallel laufend, im Süden mit der Büdösgrnppe beginnt und bei Tusnäd, durch den Durchbruch des Altflusses unterbrochen, ihren Weg fortsetzt, gleich der Kette der Hargita und des Görgeuyer Gebirges. Von der Kelemenalpe westlich geht ein Gebirgszweig ab, mit den fast 2000 Meter hohen Gipfeln Beßterezefö und Strunyöra. Jenseits derselben wird die mit dem Maros südwestlich abschwenkende, die Bewässerungsgebiete des Maros und Szamos scheidende Bergkette stufenweise immer niedriger, und der in der Mitte eingebogene Grat des Jstenßeke (Gottesstuhl, 1370 Meter) starrt schon als Riese in die Luft. Die Herrschaft des Trachyts hört auf, sein ausgewaschenes Getrümmer weicht dem Sandstein, dann dem Thonschiefer, und die Gegend verwandelt sich nach und nach in ein Hügelgelände, dessen Erhebungen selten 500 bis 600 Meter übersteigen. Im südwestlichen Hügellande birgt der Schoß der Erde eine von den jüngeren Schichten des Miocän bedeckte mächtige Salzschichte; sie ist ein Theil jenes ungeheuren Salzgebietes, das unter dem mittleren Becken Siebenbürgens lagert. Im östlichen Theile, dem kleinen Kokelthale, bei Sovärad und Parajd, wo auch systematische Salzgewinnung betrieben wird, tritt es mehr oder weniger an die Oberfläche, bei Szoväta sogar in Gestalt von durchbrechenden Salzfelsen. Diese Felsen gehören zu den Sehenswürdigkeiten des Landes, ihre weißen, fein gefurchten, säulenartig gegliederten Wände schimmern weithin aus dem Waldesgrün, das sie umwuchert. Im Nyäräd- und Marosthale, wie in den Thälern des Mezöseg, geben nur die aufgehenden Salzquellen Kunde von dem Salze, das in der Tiefe lagert. Seine Spur läßt sich das Marosthal hinan bis Maros- Jdecs verfolgen, wo die Salzquellen so ergiebig sind, daß die Salzschichte offenbar oberflächlicher liegt. Warme Quellen finden sich bloß bei Toplieza, am Fuße der Berge, die dieses Becken umgeben. Die Temperatur der Thermen beträgt 26 5 Grad Celsius. Ein interessantes, bisher nicht erklärtes Phänomen ist bei Szoväta zu beobachten. Hier gehen vermuthlich infolge von Auswaschung der zu Grunde liegenden Salzschichten Bergstürze vor sich, welche einzelne Thälchen oder Wasserläufe verbarricadireu. In den so gebildeten Becken sammelt sich das Wasser zu größeren und kleineren Salzseen, wie der Fekete-tö (schwarze See) und der Medve-tö (Bärensee), dessen Oberfläche die Form eines ausgebreiteten Bärenfelles hat. An der Oberfläche des Bärensees hat das Salzwasser die gewöhnliche Ungarn VI. 19
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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