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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 296 -
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296 nieder, an der Stätte und im Gebäude des Bethlen'schen Collegiums, das mittler- weile nach Nagy-Enyed verlegt worden war. An dieser Stätte diente die Anstalt 44 Jahre lang (1672—1716) der nationalen Cultur. Als im Jahre 1716 die Burg von Karlsburg wiederhergestellt und erweitert wurde, hieß es auf General Steinvilles Befehl wieder auswandern. Unter Psalmengesang und dem Wirbel schwarzumflorter Trommeln, mit gesenkten Trauerfahnen zog die Studentenschaft, an ihrer Spitze die Professoren Andreas Zilahi-Sebes und Michael Szathmäri-Paksi, zunächst nach der benachbarten Ortschaft Krakkö, wo sie acht Monate auf die Rückkehr der Boten wartete, die sie entsandt hatte, Umschau zu halten nach einem neuen Asyl. Die Oberbehörde der Confefsion bezeichnete ihnen Maros-Väsarhely als Niederlassungsort, wo dann das wandernde Institut sich unter dem Namen „Särospatak-Karlsbnrg-Maros-Väsärhelyer reformirtes Collegium" endgiltig festsetzte. Die jetzigen Gebäude des Collegs wurden zum Theile in den ersten Jahren des XIX. Jahrhunderts errichtet. Das Collegium hat viele hervorragende Professoren auszuweisen; einer von ihnen, im XVIII. Jahrhundert, Josef Fogarasi-Pap, löste elf philosophische Preisfragen, die von verschiedenen holländischen und preußischen gelehrten Gesellschaften aufgestellt waren, und wurde als ein hervorragender Gelehrter seiner Zeit anerkannt. Josef II. er- nannte ihn 1784, in Würdigung seines großen Talentes und gelehrten Wissens, zum ordentlichen Professor der Logik, Metaphysik und Moral an der von Tyrnan nach Ofen verlegten Universität, welche Stellung er übrigens wegen seines frühen Todes nicht antreten konnte. Hier lehrte ferner der weltberühmte Mathematiker Wolfgang Bolyai, der im Verein mit seinem Sohne Johann, einem gleichfalls genialen Mathematiker, der Geo- metrie eine neue Richtung gab. Die Wohnung Wolfgang Bolyai's ist mit einer Denktafel bezeichnet und eine ansehnliche Straße der Stadt führt seinen Namen. Erwähnen wir schließlich den ausgezeichneten Rechtsgelehrten Alexins Dösa, unter dessen Professur die später eingegangene Rechtsakademie des Collegiums zu den besuchtesten gehörte. Eine alte Maros-Väsärhelyer Schule ist ferner das römisch-katholische Gymnasium. Eine zu Beginn des XVIII. Jahrhundert von Jesuiten gegründete Schule wurde zu Ende desselben Jahrhunderts unter der Leitung von Weltgeistlichen und weltlichen Professoren reorganisirt, aber erst in neuester Zeit als vollständiges Gymnasium ausgestaltet. Es ist im sogenannten Labas-Hanse an der nordwestlichen Ecke des Hauptplatzes untergebracht. Aus dem XVIII. Jahrhundert stammen noch das Makarins-Hans in der St. Georgs- gasse, wo Kaiser Josef II. 1773 abgestiegen ist, und das „Stuhlhaus" (Wskkä?) in der St. Nikolausgasse, jetzt Eomitatshaus von Maros-Torda. Die königliche Tafel erhielt erst 1827 eine ständige Localität, als sie das von Gräfin Alexins Kendeffy, geb. Christine Bethlen vermachte Palais bezog. Dieses stammt aus der zweiten Hälfte
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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