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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 305 -
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305 Die ärarische Herrschaft Görgeny gehörte zu Beginn des XIX. Jahrhunderts den Bornemisßa. Damals entstanden verschiedene industrielle Unternehmungen: eine Glas- hütte, eine Papierfabrik, die sich aber nicht lange hielten. Die Arbeiter der Glashütte legten eine förmliche kleine Ortschaft, Üvegcsür, an. Die Holzschwemmerei wurde erst in neuerer Zeit zum Erwerbszweig. Im Görgenythal aufwärts folgen dichte Wälder, deren Wildstand die Jäger entzückt. Die Fichtenwälder beginnen erst über diesen Waldungen. Der herrlichste Punkt des Thales ist bei der Mündung des Fancsalbaches, am unteren Fancsal, wo ein Forsthaus steht und ein Stauwerk das Wasser zu einem ganzen Thalsee aufdämmt. Noch weiter thalauf, wo die beiden Arme des Görgenyflnsses sich vereinigen, liegt das kleine Laposnyafeld. Von hier erreicht man den höchsten Punkt der Gegend, den Mezöhavas, und kann jenseits in das Nyärädthal hinabsteigen. Der Nyaräd entspringt mit zwei Armen oberhalb von Kößvenyes-Remete. Auf der Höhe über dem Zusammenfluß der Quellarme sind Spuren einer Burg sichtbar. Weiter unten, auf dem Szakadät , einem Bergsortsatz des Mezöhavas, sind wieder Reste einer kleinen Burg oder vielleicht nur eines Wartthurmes. Ebensolche Wartthurmtrümmer finden sich jenseits des Nyaräd, in der Flanke des Berges Tompatetö. Die Römerzeit hat unterhalb von Kößvenyes-Remete, bei Mikhäza, Reste eines Castrums hinterlassen. Zu Beginn der Reformation trat die Bevölkerung des Nyärädthales aus der katholischen Kirche aus, doch wußten die in Kößvenyes ansässig gewordenen Franziskaner einige Dörfer am Fuße der Alpen: Kößvenyes-Remete, Hodos, Mikhäza und Szoväta katholisch zu erhalten, und später erbauten sie zu Mikhäza mit Bewilligung des Landtages und des Fürsten, und mit Unterstützung Michael Toldalagis und seiner Gemahlin Elisabeth Mihälez eine Kirche. Diese erweiterten sie dann in der zweiten Hälfte des XVII. Jahr- hunderts und bauten ein Kloster hinzu. Unterhalb von Mikhäza ist das rechte Nyäräduser schon Hügelgegend. In den Thälern, die sich hier öffnen, liegen die Dörfer Jobbägytelke mit bedeutender Strohhut- flechterei, Hödos, dessen Kirche durch Details alter Kunst interessirt, dann Ehed, Jßlö und Vadad. Während oberhalb von Mikhäza mehr Viehzucht und Holzhandel betrieben wird, sind hier schon alle Zweige der Landwirthschaft in Flor. An den südlichen Hängen der Hügel gibt es sogar Weingärten. Ans dem das linke Ufer beherrschenden Bekecs dehnen sich Alpenweiden aus, darunter das „Feld der Gefahr" (ves?el^ ms2^e), wo die Tataren wehrlose Schaaren von Geflüchteten niedergemetzelt haben sollen. Die südwestliche Flanke des Bekecs ist ärmer an Quellen und Holz, überhaupt öder und unwirthlicher. Dennoch bekämpft das fleißige Volk nach Möglichkeit den steinigen Boden und die Haferfelder reichen bis zum Fuße des Felsgebirges hinan. Auf dieser Ungarn VI. 20
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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