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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 336 -
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336 und in der That gingen sie allmälig so zugrunde, daß es ihrer jetzt nicht mehr als jene 150 gibt, die aber fanatisch an ihrem Glauben hängen. An Mittelschulen ist das Comitat überreich. Der Comitatssitz Szekely-Udvarhely könnte füglich die Stadt der Schulen heißen. Es gibt da drei vollständige Mittelschulen, ein römisch-katholisches und ein resormirtes Obergymnasium und eine staatliche Ober- realschule. Das römisch-katholische Gymnasium wurde im XVII. Jahrhundert von den Jesuiten gegründet, das reformirte noch früher vom Kanzler Johann Bethlen, doch wurde es Ende des XVIII. Jahrhunderts durch seinen damaligen Director Gregor Kiss erweitert und stockhoch aufgebaut, und sein Sohn Josef spendete 80.000 Gulden, um den Fonds der Anstalt zu vermehren. Der Bestand des römisch-katholischen wie des reformirteu Gymnasiums wurde durch Stiftungen einzelner Magnaten und reicher Bürger ermöglicht. Die staatliche Oberrealschule steht auf dem schönsten Punkte der Stadt, dem Grundstück der sogenannten Csonkabnrg, und hat ein Internat, wie die beiden Gymnasien, die aber auch Couviete besitzen. Der jetzige Comitatssitz Szekely-Udvarhely (Oderhellen) ist eine Stadt mit geordnetem Magistrat und war früher Hauptort nicht nur des alten Szekler Mntterstnhles, sondern des ganzen Szeklerlandes. Nach den Registern des päpstlichen Zehents war es 1332 unter den Namen Udvarhel und Odvarhel Sitz des Telegder Decanats, dem die Stühle Csik, Gyergyö, Käszon, Maros und Udvarhely angehörten. Und daß es auch politisch der Hauptort im Szeklerlande war, geht daraus hervor, daß seit 1357 die Szekler Nation hier ihre Tagungen hielt. Im Jahre 1485 wurde es Marktflecken, 1557 aber eximirte es Königin Jsabella von der Jurisdietion des Stuhles und verlieh ihm das Recht der Selbstverwaltung unter einem Königsrichter. Aus dieser Zeit stammt auch sein Siegel, dessen Umschrift: „LiAillum Oppicki Liculicalis die Jahreszahl 1558 und einen geharnischten Arm umgibt, der mit einem Dolch einen Bären und ein Herz durchbohrt. Alle Fürsten von Siebenbürgen bestätigten dieses Privileg von Udvarhely und ertheilten ihm noch neue dazu. Auch die Zünfte organisirten sich der Reihe nach, zuerst die Töpferzunft (1577), dann die Schneider und Kürschner, die Schwertfeger und Schlosser, die Fleischer, Csizmeumacher und Krämer, die Kammmacher, Maurer uud Tischler. Ohne Zunstverbaud blieben die Sattler, Seiler, Hutmacher, Buchbinder, Leineu- und Feinleinendrucker, Barbiere und Uhrmacher. Kurz, die Bürgerschaft der kleinen Stadt betrieb eine ganze Menge Gewerbe. Kommt man von Teufelsdorf (HHjasfalva) und hat Bikafalva, die letzte Station der SMer Eisenbahn, hinter sich gelassen, so bleibt rechter Hand Felsö-Baldogasszouy- falva liegen, und diesem gegenüber das sogenannte Bodza, am Großen Kokelfluß, und hier nun taucht nach einer plötzlichen Kehre Szekely-Udvarhely auf. Die Lage ist
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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