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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 348 -
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348 Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung ist die Landwirthschaft, doch gibt es auch viel Holzindustrie und anderes Handwerk. Außer den großen Gyulasalvaer Sägeanlagen der „Ersten siebenbürgischen Holzindustrie-Gesellschaft" und der Gelenczeer Anlage des Grafen Armin Mikes gibt es «och an die 100 kleinere und große Sägemühlen. In Malnäs und Mikö-Ujfalu ist die Steinmetzarbeit Nebenbeschäftigung, Thonindustrie wird, meist als Hausgewerbe, zu Bodok, Kälnok, Zabola und einigermaßen in Kezdi-Väsarhely betrieben. Von Fabriksindustrien steht die Spritfabrikation voran. In Sepsi-Szent-György gibt es auch eine Tabakfabrik. Dort und in Kezdi-Väsarhely sind ferner drei Bierbrauereien und in Barot eine Szekler Käsefabrik. Mühlen sind etwa 300 thätig, darunter ein paar sehr gut eingerichtete Kunstmühlen. Für die Cultur geschieht sehr viel, von Seite des Staates, der Confessionen und Gemeinden, wie durch die Gesellschaft und Privatleute. In keiner Ortschaft fehlt es mehr an einer wohleingerichteten Volksschule. Dem höheren Unterricht dienen drei Bürgerschulen für Knaben und zwei für Mädchen, eine Lehrerinnen-Bildungsanstalt, zwei Ober- gymnasien und eine Fachschule. Das Szekler Natioualmuseum zu Sepsi-Szent-György ist die Sammel- und Förderstelle für die wissenschaftliche Forschung über Geschichte, Alterthumskunde und Volkskunde des Comitats. Häromßek hat sich etwa nach dem Jahre 1562 aus den Szeklerstühleu Kezdi, Sepsi nnd Orbai gebildet. Bis dahin hatten diese unter den sieben Szeklerstühlen immer selb- ständig sigurirt. Obgleich der Name Häromßek als Sammelname dieser drei Stühle schon in älteren Urkunden vorkommt, finden sie sich doch erst 1583 unter einem gemein- samen Königsrichter vereinigt. Doch gehört zu Häromßek noch ein vierter Stuhl, der Filialstuhl Miklösvar, der im Verband mit dem Sepsier Stuhle nach der Vereinigung der drei Stühle später zu Häromßek geschlagen wurde. In seiner jetzigen Gestalt wurde das Comitat 1876 bei der Neuordnung der Comitate aus seinem eigenen Gebiet und einigen enclavenartig darin verstreuten Gemeinden des alten Ober-Albenser Comitates gebildet. Sein Hauptort, Sepsi.-Szeut-György, ist eine Stadt mit geordnetem Magistrat und 7000 Einwohnern, am rechten (westlichen) Ufer des Alt. Sein Name kommt zuerst in dem Register des päpstlichen Zehents vom Jahre 1332 vor. Es scheint erst seit König Sigismuud, rein auf Grund des Gewohnheitsrechtes, städtische Privilegien und Rechte ausgeübt zu haben, die aber die S M e r Commnnität nicht geneigt war als hinreichende Rechtsbasis anzuerkennen. Es hatte hart um die Anerkennung seiner Stadtrechte zu kämpfen. Besonders die Bürger von Kronstadt sahen scheel auf den Fortschritt von Sepsi-Szent-György, in dem sie einen Concurreuten sahen. Auch wurde die Entwicklung der Stadt dadurch gehemmt, daß ihr auch die in ihren Mauern wohnenden Szekler Primoren zu mächtigen Feinden wurden.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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