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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 374 -
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374 nach der Zips und von da weiter nach den Hansestädten ging. Der Bau der großen Kirche in der inneren Stadt begann 1383 und wurde 1423 beendigt. Das Rathhaus in der Mitte des Marktes wurde 1420, ursprünglich in gothischem Stile, erbaut. Die Ring- mauer der Stadt, mit 32 Thürmen und 7 Basteien, wnrde 1421 begonnen. Von den Thoren ist noch das fünsthürmige Katharinenthor erhalten, jedoch vermauert. Die Vorstadt „Bulgarei" (Obere Vorstadt) wurde um das Jahr 1392 durch eingewanderte, später romanisirte Bulgaren gegründet. Im Jahre 1377 erbauten die Kronstädter gegen die beginnenden türkischen Einfälle an der Stätte, wo einst die Burg der Deutschen Ritter gestanden, die Törzbnrg. Darum löste Ludwig der Große diese, nebst den jetzigen Siebendörfern Krißbach und Geist, vom Albenser Comitate los und theilte es dem Bnrzenlande zu, wobei allerdings ein königlicher Burgvogt den Befehl behielt. Im Jahre 1498 verpfändete sie Wladislans II. sammt den erwähnten Dörfern für 1000 Goldguldeu auf 10 Jahre den Kronstädtern. Aus deu 10 Jahren wurden dann 25, und die Pfandsumme stieg auf 6300 Gulden. Georg Räköczy II. übergab sie am 29. October 1650 für 11.000 Gulden endgiltig an Kronstadt, mit der einzigen Bedingung, daß der Burgvogt immer ein Ungar sei. Die jetzige Citadelle wurde 1554 erbaut und 1630 von Gabriel Bethlen erweitert. Bei seiner Lage an der Grenze hatte Kronstadt sehr viel durch Einfälle der Türken zu leiden. Seine Vorstädte wurden 1450 durch den walachischen Wojwoden Czepes ver- wüstet. 1483 wurde es durch Sultan Amnrat zerstört. 1611 und 1612 war es von Gabriel Bäthory, Fürsten von Siebenbürgen, belagert. Unter der Regierung uud durch die Förderung Gabriel Bethleus erhob es sich neu. Ende des XVII. Jahrhunderts wollte General Caraffa, dem die Besitznahme Siebenbürgens oblag, auch nach Kronstadt eine deutsche Besatzung legen, und als die Bürgerschaft widerstrebte, ließ er die Stadt in Brand legen und plündern. In der Räköczyzeit hatte es viel von den Knrntzen zu leiden, weil es nicht zu Räköczy halten wollte. 1689 wüthete eine große Feuersbrunst. 1718 bis 1719 und 1755 bis 1756 wurde die Einwohnerschaft durch Pestilenz deeimirt. Seitdem herrschte voller Friede. 1848 zog Bein in die Stadt ein, allein die strenge Disciplin des Honvedheeres ersparte ihr alle Behelligung. Bloß die Citadelle litt später Schaden, als sich in ihr 200 Honveds zwei Tage lang gegen 28.000 Russen vertheidigten. Ein sehr vornehmes Capitel der Stadtgeschichte knüpft sich an den Namen Johann Honterns. Honterus oder Houter (eigentlich Johann Graß) wurde 1498 in Kronstadt geboren. Er besuchte die Universität zu Wien und dann in Krakau, wo er Magister wurde. Nach 1533 kehrte er heim und gründete 1535 in Kronstadt eine Druckerei, die bis 1580 unter seinem Namen thätig blieb. Als eifriger Anhänger Luthers, verbreitete er dessen Lehre und gewann ihr ganz Kronstadt. 1543 organisirte er daselbst die evan-
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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