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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
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400 eine Flügelbahn hierher geführt. Die Aufarbeitung der Waldprodncte wird durch Säge- mühlen, eine Cellulosefabrik und eine Papierfabrik im Großen besorgt. Anch die zur Cellulosefabricatiou erforderlichen Chemikalien werden hier erzeugt. Der Naturfreund besucht jedesfalls den Propastaberg, wo er ohne Mühe eine großartige Sammlung von Gebilden des Kalksteins uud Konglomerats bewundern kann. Es führt sogar ein fahr- barer Weg in das enge Thal und weiter in die Klamm, die sich, vom Wasser ausgewaschen, mehrere Kilometer weit zwischen hundert Meter hohen Felsbasteien, starrenden Säulen nnd überhängenden, riesigen Muscheln gleich ausgehöhlten Felswänden entlang zieht. Dem klaren Bach entgegen, der über Kalkgestein niederhüpft, steigt man hinan. Aus den Felsschluchten hebe» sich Buchen- und Tannenwipfel und schmiegen sich halb- seitig entwickelt den Felswänden an. Ein Pfiff, ein Schuß, ein Händeklatschen wieder- hallt von nahen und fernen Wänden 20 bis 30mal. Immer mehr steigt der Pfad, aber auch die Wände der noch enger werdenden Klamm wachsen immer höher, um sich dann gegen das Hauptmassiv des Königssteines hin über nicht mehr gangbaren Schluchten, die zum Holzschwemmen benützt werden, völlig zu schließe». Auf holprigem Wege kehrt man nach Zernyest zurück, läßt das wildromantische Thal des niederpolternden Bnrzenbachs links am Fuße des Königssteines liegen, und ersteigt von Alt-Tohan aus, auf guter Straße, den 773 Meter hohen Übergang des sanfter geschwungenen Perfänyer Gebirgsznges. Die Richtung geht auf Almäs-Mezö , das im Thale des gleichnamige» Baches liegt. Die Hauptgruppe der Häuser läßt nicht erkennen, daß der Ort 2200 Einwohner hat, also nach Fogaras und Zernyest die bedeutendste Gemeinde im Comitat ist. Er gehörte einst der mit den Wojwoden der Walachei ver- wandten Familie Brancovan. Im Gebirge wurde früher auf silberhaltiges Erz geschürft, mit nicht mehr Erfolg als in der Gemarkung des nordöstlich gelegenen Nachbarortes Holbak auf Braunkohle. Die Bäche der Umgebungen von Almäs-Mezö und Holbäk sammeln das Wasser für den Schinkabach, der den Reisenden begleitet. Im Thale des Baches liegt Nen-Schinka (Uj-Sinka), eine bei der Organisation der Militärgrenze angelegte Colonie, und mehr abwärts in der Thalöffnung Alt-Schinka (O-Sinka), die Muttergemeinde der katholisirteu Grenzer, ein Ort. der im XIV. Jahrhundert durch den Wojwoden Vlajko, Herzog von Fogaras, erbaut wurde. Nun gelangt man in die Ebene hinaus, die hier noch etwas uneben ist, und hat gleich die einstigen Grenzerdörfer Ohaba und Bad vor sich, deren Einwohner in der Tracht an die Szekler erinnern. Ohaba ist ärmer nnd treibt Viehzucht, Bad ist wohlhabender und baut den Acker. In ihren Gemarkungen wurden einige Römerfunde gemacht. Bon Bäd aus würde der Weg zunächst nach Schirkonjen (Särkany) führen, doch sei vorher in Gedanken noch ein Ausflug nach der nordöstlichen Ecke des Comitats gemacht, von wo eine Landstraße längs des Alt den
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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