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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 403 -
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403 ließ. Auch später durfte sie nicht wiederhergestellt oder benützt werden, und die Resor- mirten verloren sogar die aus der Zeit der protestantischen Fürsten stammende Burg- kapelle. Im Jahre 1715 begann der Ober-Albenser Obergespan Graf Joseph Teleki auf einem von der Burg entlegenen Grundstück, das hiezu eingeräumt worden, für seine Glaubensgenossen eine neue Kirche nach dem Grundriß der alten zu errichten; als jedoch Mauern und Thurm die halbe Höhe erreicht hatten, wurde der Weiterbau verboten und die fromme Witwe des Grafen, Katharina Bethlen, mußte das Gebäude, niedrig wie es war, einwölben und eindecken lassen. Sie starb 1759 und ihr Grab ist noch neben der Kirche zu sehen; die Inschrift stammt von ihrem Hofgeistlichen, dem berühmten Peter Bod. Sehens- werth ist auch die griechisch-katholische Kirche, die nach Grundriß und Anfbau völlig mit der in Trümmern liegenden Klosterkirche zu Felsö-Szombatfalva übereinstimmt und nur etwas größer ist. Auch die Wände sind mit ebensolchen Fresken im byzantinischen Stil bedeckt. Der (seit 1716 katholische) Kapellensaal in der Burg, an der südwestlichen Ecke derselben, trägt am Thürsturz des säulengeschmückten Portales die Jahreszahl 1640 aus der Zeit Georg Räköczys I.; sie bezieht sich aber nicht auf die Erbauung, sondern auf die Ausstattung; auch die kleine Glocke, die jetzt als Schulglocke dient, ist 1639 gegossen. Der Eingang zur Burg liegt unter der Thorbastei an der Ostseite und hat eine Zugbrücke. Zwischen den starken Außenmauern und dem zweistöckigen, aus vier Flügeln mit fünf Basteien bestehenden Hauptgebäude liegt ein schmaler äußerer Hof; der innere Hof bildet ein unregelmäßiges Viereck. An die älteste Geschichte der Burg erinnert nichts mehr. Dagegen sind zweifellose Denkmäler der Zeit erhalten, als die Idee eines selb- ständigen Fürstenthnms Siebenbürgen gerade in dieser Bnrg geboren wurde, und dann weiter aus der ganzen Epoche, bis diese Fürstenherrschaft, gerade auch wieder in dieser Burg, ihren Abschluss für immer fand. Im Jahre 1531 fiel die Burg dem Stephan Maylad von Komäna und seinem Schwager Thomas Nädasdy zu. Mayläd geht zur Partei Zäpolyas über und macht sich zum Wojwodeu von Siebenbürgen. Er läßt die Burg Fogaras wiederherstellen, durch Zubaute» erweitern, und bringt sie durchaus in guten Stand (1538). Dann rebellirt er wieder und strebt die Begründung eines selbständigen Fürstenthnms Siebenbürgens für eigene Rechnung an. König Johann läßt Fogaras ver- geblich durch Valentin Török von Enying belagern (1540). 1541 schickt der Sultan ein türkisch-walachisches Heer gegen Maylad, aber Fogaras wird nicht belagert, sondern Mayläd durch List, mittelst Zusicheruug der Fürstenwürde, aus der Burg gelockt und in die „Sieben Thürme" geschleppt, wo damals auch Valentin Török von Enying eingekerkert wurde. Seine Frau mühte sich bis aus Ende vergeblich um seine Befreiung. Im Jahre 1567 kam die Burg an Kaspar Bökis von Kornyät. Von hier aus belästigt und reizt er später, im Vertrauen auf König Maximilians Schutz, den Fürsten Stephan Bäthory, der s»»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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