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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 406 -
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406 hervorragenden Familie Boör und auch jenes Anton Boör, der von 1872 bis 1892 Abgeordneter, und zwar auch jedesmaliger Alterspräsident des Hauses war. Der Doppelort Berivoj ist eine ehemalige Grenzergemeinde, wie übrigens, mit Ausnahme von Fogaras, Galacz und Bethlen. alle Ortschaften des Fogaraser Bezirkes, die hier, südlich von Fogaras, in der Mitte des Comitats dicht beisammen liegen. Die Organisation der siebenbürgischen Militärgrenze wurde in den Jahren 1762 bis 1765 von General Bnkow durchgeführt. Der Fogaraser District fiel in das Gebiet des I. walachischen Regimentes. Anfangs fand die Bevölkerung der Grenzergemeinden ihre neuen Pflichten drückend, bald aber stellten sich die guten Folgen eines geregelteren Lebens und der militärischen Disciplin ein. Die Militärbehörde wachte über die Schul- pflicht der Kinder und hielt das Volk zur Verbesserung des Ackerbaues, der Viehzucht, der Obstzucht an, so daß die Grenzerclasse sich an Cultur, Wohlstand und Selbst- bewußtsein bedeutend hob. Die Institution bestand fast ein Jahrhundert lang, 1851 wurde sie aufgehoben, aber noch immer ist ihre günstige Nachwirkung augenfällig. Von dem jetzigen Comitate haben 42 Gemeinden der Grenze angehört. Dridiff, Vojla, Dezsän und noch einige gehörten den berittenen Grenzern, die übrigen dem VIII. bis XII. Jnfan- teriebataillon des Regiments. Interessant ist es, daß an manchen Orten die Männer noch jetzt am Rücken oder Saume ihres braunen Friestuchspenzers eine Figur gestickt haben, die einem römischen Zahlzeichen gleicht; da ist ein Rest der ehemaligen Bataillonsnummer zum Ornament geworden. Die Grenzergemeinden wurden durch ein Netz guter Straßen verbunden, deren südlichste, den Fuß der Alpen streifende Linie die sogenannte „alte Militärgrenzstraße" ist. Vajda-Rscse war Sitz des Majors. In Dezsän war das Commando eines der walachischen Militärgrenze zugehörigen Flügels von Szekler Husaren statiouirt;die rnmänisirtenEinwohner tragen noch jetzt die verschnürten ungarischen Hosen und Stiefel. Im Nachbarorte Bräza ist ein Landes-Nebenzollamt, weil von da ein Reit- und Fußweg über den Grat der Alpe nach Rumänien führt. Auch die Alpen- touristen benützen diesen Weg gern; nach anstrengender Kletterei ist der gangbare Pfad erreicht, dann ersteigen sie den Trezuitagipsel (2069 Meter), wo sich ihnen bei gutem Wetter ein herrlicher Rückblick bietet: über viele mit Dörfern bestreute Thäler und weiterhin die Ebene, an deren Rand sich der blitzende Altfluß schlangelt, und hinter diesem noch die wellige Berggegend am großen Kokelfluß, die schließlich in den Dünsten der Ferne verschwimmt. Von der Treznita wendet sich der Weg an dem Kaczavßgipfel vorbei dem Urlugipfel zu, den er umgeht, um links die rumänische Grenze zu kreuzen. Von diesem Punkte kann man sowohl auf den Negoi, als anch auf den Königsstein und sämmtliche zwischen- liegende Gipfel gelangen. Die Landesgrenze ist auf der ganzen Linie der Bergkämme mit eisernen Säulen und Grenzhügeln bezeichnet; diese Arbeit wurde 1900 vollendet.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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