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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 488 -
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488 Das Klima ist gemäßigt und gesund. Da das Comitat von waldigen, wasserreichen und dürren Gegenden umgeben ist, kann es weder zu viel Regen, noch übermäßige Trocken- heit haben. Die Bevölkerung gehört zu den verhältnißmäßig dichtesten der siebenbürgischen Theile. Der Sprache nach ist etwa die Hälfte rumänisch, drei Zehntel sind Magyaren und zwei Zehntel Sachsen. Die Magyaren wohnen am dichtesten längs des Maros und in den Thälern des Kleinen Kokelflusses. Die Sachsen bewohnen die linksseitigen Neben- thäler des Kleinen Kokelflusses und das Gelände des Großen Kokelflusses, sie sind aber auch im östlichen Theile des Comitates, in etwa zwanzig Ortschaften der Gegend von Zuckmantel (Czikmäntor), Zendrisch (Szönaverös) und Maldorf (Domäld), desgleichen im westlichen Theile des Comitats um Seiden (Zsidve) und Bnlkesch (Bolkäcs) her sehr zahl- reich. Die Rumänen wohnen in größerer Menge in den nördlichen und westlichen Theilen des Comitats und in den Dörfern der abgelegeneren Thäler zwischen den beiden Kokel- flüssen, in denen gewöhnlich nur ein oder zwei magyarische Grundbesitzer zu finden sind. Die Hauptbeschäftigungen der Bevölkerung sind im Allgemeinen Ackerbau, Wein- nnd Obstbau und Viehzucht. Unter den Sachsen gibt es aber auch eine Anzahl Gewerbe- nnd Handeltreibende. Die Hausindustrie ist ziemlich verbreitet und der Hausbedarf an Kleidungsstoffen wird meist von den Frauen selbst gewebt. Die wichtigeren Handelsartikel sind die Getreidearten, Wein, Schafwolle, Pferde, Schweine und Rindvieh. Die Viehmärkte von Dicsö-Szent-Märton, Radnöt, Kloßdorf, Elisabethstadt und Bochnen (Bonyha) werden auch von den näher gelegenen Gegenden der Nachbarcomitate her häufig besucht. Die Weine gehen auch schon ins Ausland. Die Fabriksindustrie ist durch ein paar Kunst- mühlen, Spiritusbrennereien und Ziegeleien vertreten. Zur Befriedigung der Credit- bedürfnisse besteht im Hauptorte des Comitats eine Sparcasse und in anderen Ortschaften mehrere solide Creditverbände. Lebensweise und Sitten der Bevölkerung sind auch hier je nach den Nationalitäten - ebenso verschieden, wie in den übrigen gemischtsprachigen Comitaten der siebenbürgischen Theile. Die Sachsen bauen ihre Häuser aus Stein und Backsteinen und decken sie mit Dachziegeln. Bei den Magyaren und Rumänen sind im Allgemeinen folgende Bauarten gebräuchlich: An manchen Orten wird der Grund durch vier in einander verzapfte Eichen- balken gelegt, auf denen sich senkrechte Ständer erheben und wiederum vier entsprechend gefügte Eichenbalken stützen. Die Zwischenräume der Ständer werden durch lattenartig aufgenagelte Pfähle ausgefüllt, dann mit Weidenruthen durchflochten, innen und außen statt Mörtels mit Schlamm verstrichen und, wenn dieser getrocknet ist, geweißt. Dies ist das Ruthenhaus. In anderen Gegenden wird auf den festen Boden zwischen Brettern feuchte, mit Spreu gemischte, meist thonige Erde niedergestampft und dies fortgesetzt, bis eine recht
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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