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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 494 -
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494 Ort mit lebhaftem Verkehr und vielbesuchten Wochen- und Jahrmärkten. Südlich liegen Kis- und Nagy-Kend, dann Zuckmantel (Czikmäntor),Szaß-Nädasnud Maniersch (Szäß-Magyaros). Von den letzteren westlich liegt dann noch eine ganze Gruppe von Sachsendörfern, meist in hübschen Querthälern gebettet. Die letzte Ortschaft des Comitats ist in dieser Richtung Marienburg (Hetur), jenseits dessen man unmittelbar Schäßburg, den Hauptort des benachbarten Groß-Kokler Comitats erblickt. Westlich von Schäßburg, am rechten Ufer des Großen Kokelflnffes, liegt Elisabethstadt (Erzsebetväros), als eine der größeren Stationen der Budapest-Predealer Eisenbahn. Es ist eine Stadt mit geordnetem Magistrat und etwa 3000 Einwohnern. In alter Zeit hieß es Ebessalva und gehörte der Familie Apasfy. Das alte Apaffy'fche Stammschloß steht noch jetzt und beherbergt den königlichen Gerichtshof, das Grundbuchs- amt, das Bezirksgericht, die königliche Staatsanwaltschaft und das Gerichtsgefängnis. Nach der Inschrift über der Thüre des großen Saales ist das Schloß 1552 durch Gregor Apaffy, Obergespau von Doboka, erbaut. Aus diesem Schlosse ließ Ali Pascha im September 1661 Michael Apaffy iu das Lager bei Maros-Väsärhely bringen, wo er den Ständen befahl, ihn statt Georg Raköezys II. zum Fürsten von Siebenbürgen zu wählen. Nach dem Erlöschen des Hauses Apaffy fiele« Schloß und Herrschaft an das Aerar, das sie später dem Kanzler Gabriel Bethlen als Eigenthum zuwies. Ihm kauften es im Jahre 1726 die Armenier ab, die zur Zeit Michael Apaffys in Siebenbürgen rezipirt und angesiedelt worden. Sie machten daraus Elisabelhstadt, das zweite Haupt- nest der vaterländischen Armenier nach Szamos-Ujvär. Von der jetzigen Bevölkerung sind etwa ein Sechstel Armenier. Unter den älteren Gebäuden sind Kirche und Kloster des armenischen Mechuharistenordens in Venedig, dann die armenisch katholische Pfarr- kirche zu erwähnen. In neuerer Zeit hat sich die Stadt lebhaft entwickelt. Die bedeutendsten neueren Gebäude sind das mit einem Internat verbundene Staats-Ober- gymnasium und das neue Stadthaus. Beide wurden 1896 zur Feier des Millenniums von der Stadt aus ihrem Stammvermögen erbaut. Nennenswerthe Gebäude sind noch das Casino, die Honvedkaserne und die Husarenkaserne der gemeinsamen Armee. Nördlich von Elisabethstadt führt der Weg über einen waldigen Hügel in das Thal des Reußbaches (Kundbaches), nach dem sächsischen Dorfe Reußdorf (Kund), das den übrigen Sachsen des Comitats ziemlich fern liegt. Nördlich davon liegen Gogefchdorf (Gögän) uud Burg (Göganvaralja) mit magyarischer und rumänischer Bevölkerung. Die alte resormirte Kirche von Burg hat eine Holzdecke aus dem XV. Jahrhundert mit interessanten, leider dem Verderb geweihten Gemälden; ein Stuhl im Chöre ist ein schönes Werk alter siebenbürgischer Holzschnitzerei. Auf dem Berge über dem Dorfe sieht man Spuren einer Burg aus unbekannter Zeit. Die Burg gehörte einst der berühmten, seither
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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