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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 506 -
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506 Länge, 600 Meter Breite und unbekannter Tiefe; bisher ist man 200 Meter tief gelangt, hat aber die untere Grenze des Salzes noch nicht erreicht. Was sich an gelöstem Salz in den Gruben ansammelt und nicht mehr zu Gefälls- zwccken brauchbar ist, dient dem Betrieb einer zweiten Industrieanlage, der 1896 ge- gründeten Ammoniak-Sodafabrik. Von weitem schon erblickt man ihren mächtigen Ban- complex am Marosufer, mit den großen Fabriksgebäuden, rauchenden Schloten und zahlreichen Beamten- und Arbeiterhäusern. Sie ist durch die österreichische Gesellschaft für chemische Industrie, die auch die Aussiger Fabrik besitzt, mit einem Capital von über einer Million Gulden und mit Unterstützung der ungarischen Regierung errichtet worden. Die Anlage bedeckt ein Terrain von 40 Joch und erzeugt nach Solway'schem System große Massen von calcinirter und krystallinischer Soda. Die Einrichtung ist mnstergiltig, die Zahl der ständigen Arbeiter 200, mit 14 Beamten. Die Fabrik erhält von den Maros- Üjvärer Gruben eine halbe Million Hektoliter gelöstes Salz, bezieht etwa 1500 Waggons Kalkstein von den Kalkfelsen am Ompolyflnß, und prodneirt daraus Chemikalien im Werthe von über einer halben Million Gulden, die meist im Jnlande Absatz finden. Maros-Üjvär ist bereits hübsch ausgebaut und hat nahe an 4000 Einwohner. Die schöne Lage und das neuerdings eingerichtete Salzbad locken viele Sommergäste aus der Gegend an. Auch Fachleute und Touristen kommen in Menge. Über Maros-Üjvar hinaus, auf dem Plateau, an der Mirißlöer-Schlucht, liegt Maros-Gombäs, bisher der einzige Punkt Siebenbürgens, wo ein Fund aus magya- rischer Urzeit gemacht wurde. Hinter den Mirißlöer Hügeln taucht über Vlädhäza das Szirbgebirge empor, auf dessen Höhe vorzeitliche Tumuli gefunden wurden. Südwestlich von Gombäs, am Maros und an der Eisenbahn, liegt in einem Thal- kessel Na gy-Enyed (früher als deutsche Ausiedlung: Straßburg), der Verwaltungssitz des Comitats. Ursprünglich eine sächsische Ansiedluug, konnte es als solche nicht zur Selbständigkeit gelangen. Die Bevölkerung vermehrte sich langsam durch die Familien, die, so oft Karlsburg verheert wurde, hier Schutz suchten; zu größerer Wichtigkeit aber gelangte es erst zu Anfang des XVIII. Jahrhunderts, als General Steinville einen Theil des alten fürstlichen Karlsburg zerstören ließ. Damals wurde die Comitatsbehörde nach Nagy-Enyed verlegt, in dessen Umgebung die meisten edlen Herren wohnten, die den „Girälstuhl" bildeten. Jetzt ist es eine Stadt mit geordnetem Magistrat, mit ein- fachen, aber bequemen Häusern, gepflasterten Straßen und 6000 Einwohnern, die zu mehr als zwei Dritteln Magyaren und zum großen Theil Resormirte sind. Ein interessantes altes Gebäude ist die Hauptkirche der Resormirteu in der Mitte des Marktplatzes, mit der sie umgebenden „Burg", von deren alten Basteien und Thürmen jeder mit dem Wappen der Zunft geschmückt ist, die ihn zu vertheidigen hatte. Ein Gesetz
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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