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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 510 -
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510 erschütterte, Professoren und Studenten auf das Schlachtfeld rief und schließlich auch dieses Nest wieder zerstörte, so kehrten, nachdem der Sturm ausgetobt, die wenigen überlebenden Professoren zurück und begannen das zerstörte Heim der Bildung wieder aufzubauen. Sie wohnten in Ruinen, sie lehrten in Zimmern ohne Fenster und Thüren, aber das Nest bevölkerte sich wieder, und heute wiederhallen die Mauern der unlängst stattlich erneuerten Hochschule neuerdings von dem fröhlichen Treiben und den ungarischen Liedern vieler Hunderte von Studenten, während nebenan die eigenen Häuser des Collegiums, in denen die Professoren wohnen, sich zu einer ganzen Straßenzeile vermehrt haben. Erwähnenswerth sind schließlich in Nagy Enyed das neue Comitatshaus und das staatliche Strafhaus für Frauen. Unterhalb von Nagy-Enyed erweitert sich das Marosthal, prächtige Weizen- und Maisfelder bedecken die sanfte Hochebene uud die niederen Lagen; stufenweise hinter einander aufragende Bergzüge gewähren Einblicke in das Orböer und Diöder Thal, wo einst die Burg der Balafsa staud. Die Orböer Kirche steht als Ruine da und berichtet von feindlichen Verheerungszügen. Um diesen auszuweichen, verlegte sich auch der Ort Orbö, wie so viele andere in Siebenbürgen, aus dem als allgemeine Heerstraße dienenden Marosthale höher hinauf, zwischen die Vorhügel der westlichen Bergkette, wo er den durchmarschirenden Heervölkern nicht so im Wege steht. Höher hin entfaltet sich dem Auge die volle Großartigkeit der westlichen Alpen, die das rechte Marosnfer begleiten, eine Berggruppe von gewaltiger Masse, mit über- einander gethürmten Kuppen und schroffen Kalkfelsen. In dieser Welt der Felsgebirge hat jede Dorfbevölkerung ihren eigenen Berg, der als Wetterprophet dient, und je nachdem der Berg „seine Pfeife raucht", richtet sich der Bauer mit seinem Heu. Bei klarem Himmel jedoch, wenn auch die Gipfel in Sonnenschein gebadet stehen, ist der Anblick überaus schön. Man schaut bis zu den Tordaer und Aranyoser Bergen hinein, man sieht die Tordaer Spalte, den Kököze, den Csetätye mit seinem nnersteiglichen thurmartigen Felsen, dann die kahle Pyramide des Pi l is , von dessen 1250 Meter hohem Gipfel der Blick halb Siebenbürgen beherrscht: das Marosthal bis Maros-Väsärhely, das Toroczköer Thal und ringsum die Karpathenkette vom Retyezät bis zu den Fogaraser Alpen, dann die Umrisse der Hargita und der Rodnaer Alpen. Den westlichen Alpen schließen sich die überraschenden Felsgruppen des Tarkö an, und in den Schluchten dieser Felsgebirge die Remeteer Klamm und die Kigyöpatak-Klamm, wo das Edelweiß zu Hause ist, und 300 Meter hohe Felswände jedem Sonnenstrahl wehren; dann die burgartige Felsmasse des Csäklyakö, aus drei getrennten Riesensäulen bestehend, auf denen ur- zeitliche Funde gemacht wurden; und in seiner Nachbarschaft der Gälder Felsen, an dessen Fuße die herrliche Galder Felsenklamm den malerischen Reiz ihrer Kalkklippen,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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