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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Ungarn (7), Band 23
Seite - 536 -
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536 ihrer Einrichtungen und dem Umfang ihrer Produktion ansehnlichste und blühendste Bergwerksunternehmung des siebenbürgischen Erzgebirges, die Gewerkschaft der 12 Apostel von Ruda. Sie beschäftigt 1200 Arbeiter, das Netz ihrer Grubenbahnen ist 24 Kilometer groß, ihre Pochwerke arbeiten mit 211 Stempeln und 129 Amalgamatoren. Die Production erfolgt in den Gemarkungen von Ruda, Zdraholcz und Kristyor. Das Gestein, in dem die Gänge vorkommen, ist Grünstein-Trachyt; der Charakter der Gänge weicht hier von den anderen Gruben ab, indem sie sowohl ihrem Streichen als ihrem Fallen nach regelmäßig verlaufen und sich über große Gebiete erstrecken, was den regel- mäßigen Grubenbau ermöglicht, während in den übrigen siebenbürgischen Bergwerken, wo die Gänge überaus unregelmäßig, von häufigen Verwerfungen und Einkeilungen gestört verlaufen, der Bergbau unsicherer und auch kostspieliger ist. Der von der Gewerk- schaft angelegte neue Erbstollen hat einen vollen Erfolg erzielt, indem er die vom oberen Horizont her bekannten, aber schon größtentheils abgebauten reichen Erzgänge auch tiefer unten, und zwar mit großem Adel auffand. Da die Gänge auch abwärts reich sind und vom Körösthal her noch weiter untertrieben werden können, wird dieses Bergwerk noch für Generationen ausreichen. In diesen Gängen kommt besonders viel Gold vor, namentlich wo sie von anderen Schnüren gekreuzt werden. Mehr als die Hälfte der Goldproductiou besteht aus feinem gediegenen Gold. Zur Verarbeitung der Erze hat die Gewerkschaft im Herbst 1899 unterhalb Kristyor statt der alten Pochwerke in ganz Europa einzig dastehende großartige Pochwerke nach kalifornischem System errichtet. Interessant und für den früheren Bergbau charakteristisch ist es, daß man die Gesteine, die damals der Verarbeitung nicht werth erschienen und auf die Halden hinausgeworfen wurden, jetzt sortirt, auf billigem Wege zu den Pochwerken transportirt und dort einem vollkommen lohnenden Pochverfahren unterwirft. Die Goldproduction ist recht beträchtlich und ziemlich constant. In den letzten Achtziger-Jahren wurden monatlich 57 Kilogramm rohes Gold erzielt. So ist dies die bedeutendste Bergwerksunternehmung der Monarchie. Das andere interessante Bergwerk dieses Reviers ist das der Mußäri-Grube. Diese befindet sich in dem Fetyiberge der Gemeinde Felsö-Lunkoj, in der Nachbarschaft von Ruda. Die oberen Theile des Berges sind schon abgebaut. Im Jahre 1889 betrieb hier die Jndustriegesellschaft von Geisslingen ein kleines Bergwerk und eröffnete im Mußäri-Thale einen Erbstollen, um unter die bekannten Golderzgänge zu gelangen. Schon glaubte man vergeblich gearbeitet zu haben, als man im Jahre 1891 auf so reiche Gänge stieß, daß man aus einem einzigen Erznester 57 Kilogramm gediegenes Gold herausholte. An einzelnen Stücken kommen ganze Massen von Goldkrystallen vor, an anderen war der schwarze Quarz mit einer ganzen Goldhülle von Blechen überzogen. Die Production ist
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Ungarn (7), Band 23
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Ungarn (7)
Band
23
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.13 x 23.25 cm
Seiten
622
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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