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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 18 -
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18 Alpengebieten radial verbreiteten und auch einen großen Theil Pannvniens in Besitz nahmen. Die Grenze, welche beide Volksgruppen schließlich von einander schied, verlief durch das heutige Croatieu, und es ergibt sich daher von selbst die Annahme, daß hier sowohl in ethnischer als in kultureller Hinsicht ein Ineinanderfließen beider Elemente stattfinden mußte, wobei das illyrische durch Formen des Hallstätter, das keltische durch solche des I.k> I'ene-Kreises repräseutirt ist. Wir werden dies besonders bei Betrachtung eines der größten prähistorischen Grabfunde, jenes von Vital bei Prvzor eingehender verfolgen können. Die Erscheinungen der Hallstatt-Periode Croatiens, welche wir als Zwischenglieder zweier verwandten Culturzonen, der von Hallstatt im Norden und der von Glasinac im Süden, charakterisiren können, bieten uns noch aus dem Gesichtspunkte ein allgemeines Interesse, daß sie neben autochthoueu Formen auch solche aufweist, welche auf einen südlichen Import schließen lassen. Als vorzüglichste Vertreterin dieser Forin sei die Fibel aus einer Felsenhöhle an der Korana erwähnt, welche sowohl wegen ihrer sorgfältigen Arbeit, als auch wegen ihrer ungewöhnlichen Größe unter den gleichartigen Fanden Europas einzig dasteht. Den italienischen Einfluß repräseutirt uns endlich eine andere aus dem Funde von Grizani im eroatischen Litorale stammende Fibel, deren ganz exceptionelle Form ausschließlich für Italien charakteristisch ist, wo sie in zahllosen Exemplaren die Übergangsstufen von der Bronze- zur Eisenzeit markirt, nnd die neben der älteren Peschierafibel als Beweisstück fnr italienischen Import nach unseren Gebieten gelten kann. Eine ähnliche Fibel wurde in Jablanac (südlich von Zengg ISenjV gefunden. Das bedeutendste prähistorische Gräberfeld, welches bisher in Croatien entdeckt wurde, ist unstreitig das am Berge „Vital" bei Prozor, unweit von Otocae in der Lika. Es zeichnet sich nicht nur durch eine nahezu unglaubliche Menge von Fnndobjeeten aus, sondern auch dnrch eine Mannigfaltigkeit derselben, wie sie in anderen prähistorischen Nekropolen selten ist und schon deshalb eine nähere Würdigung verdient. Ihrer Zusammensetzung nach wären diese Funde geeignet, nicht nur in eine zeitlich ausgedehnte prähistorische Culturepoche Croatiens Licht zu bringen, sondern auch werthvolle Anhalts- punkte für die Beurtheilung von Funden benachbarter Gebiete zu liefern, die eine Verwandtschaft mit denen von Vital aufweisen. Das Gräberfeld von Vital war ein Flachgräberfeld, ähnlich dem von Hallstatt. Die Zahl der durchforschten Gräber ist nicht einmal annähernd bekannt, dürfte aber mehrere Hunderte von Bestattungen umfasst haben. Bei der Ausgrabung wollte man die Beobachtung gemacht haben, daß die Skelette in drei voneinander unterscheidbaren Schichten lagen, die je nach ihrer Tiefe drei verschiedene Culturperioden bezeichnen sollen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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