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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 39 -
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39 Sie machten sich überall unentbehrlich, erwarben in allen Häfen besondere Begünstigungen und überflügelten dadurch die Croaten. Die Venetianer waren eben die Nachkommen der seit Jahrhunderten schiffskundigen Veueter, während die Croaten keine Handelstraditionen, wohl aber eine große Piraten- vergangenheit der Urbevölkerung vorfanden. Die Venetianer überflügelten nicht nur die Croaten, sondern auch alle Italiener, wozu wohl die besonders günstige Lage ihrer Stadt das Meiste beitrug. Ihr Hinterland war das durch noch fahrbare Römer- straßen zugängliche Westeuropa, in dem sich mehr Civilisation erhalten hatte, als in den nächsten Nachbarländern Croatiens im Osten und in allen Ländern des Nordens. Konstantin gedenkt noch eines wichtigen Grundes, der die Croaten hinderte, mit einem kühnen Unternehmen den Venetianern zuvorzukommen und etwa in Aqnileja oder Grado Fuß zu fassen, um diejenige Rolle zu übernehmen, die später Venedig auf Grund seines croatischen Besitzes so erfolgreich durchführte. Er berichtet nämlich, die Croaten hätten sich schon in früherer Zeit dem Papst verpflichtet, nur Defensivkriege zu führen, und es sei zur Zeit Trpimirs II. ein wunderthätiger Mann, Martinns aus k'raneia, „das zwischen Croatien und Venetien liegt", gekommen und habe die Croaten darin bestärkt, diesem Pakt treu zu bleiben. Diese Erzählung wird von den croatischen Historikern angezweifelt; es sieht aber das Erzählte unseren Vorfahren ganz ähnlich. Wenn wir bedenken, wie kaum zwei Menschenalter vorher die Bulgaren vom päpst- lichen Stuhl über die geringfügigsten Vorkommnisse des Lebens Aufklärungen verlangten und Verhaltungsmaßregeln erhielten, so daß durch päpstliche Response« geregelt wurde, wann sie des Tages essen, wie sie sich kleiden, in welchen Zeiten sie sich ehelich vermischen sollten, wenn wir des Eingriffes Johanns VIII. in die Schicksale Croatiens gedenken, so kann es uns durchaus nicht unwahrscheinlich erscheinen, daß die Croaten um diese Zeit auch so fromm waren. Zu der Zeit aber, in welche Racki die Regierungszeit Trpimirs und Kriesimirs setzt (928 bis 946), ist ein neuerliches Eingreifen der Curie in die Politik der croatischen Herrscher nicht wahrscheinlich, da die Päpste in dieser Zeit, dnrch Alberich bedrückt, nur einen Schatten der einstigen Macht des Stuhles Petri darstellten. Daher konnte ein Mann, wie dieser Martinns, ganz wohl genügenden Einfluß auf das Volk und die leitenden Kreise Croatiens erlangen. Es ist sogar möglich, daß die Heimat dieses Emissärs sehr nahe an Venetien gelegen war. Auf die Venetianer mochte diese Frömmigkeit ihrer Eoncnrrenten recht erheiternd gewirkt haben, sie hätten sich solche Scrnpel gewiß nicht gemacht. Ihre Beziehungen zu den Ungläubigen waren die besten, sie versahen diese mit Waffen zum Kampf gegen die Christen, lieferten ihnen Sclaven und Eunuchen, besonders die sehr geschätzten, von Juden fabriksmäßig hergestellten, aus Verduw, auch verkauften sie ab und zu getaufte
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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