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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
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40 Kriegsgefangene, darunter auch Croaten, in die Sclaverei. Sie ließen sich in ihren Unternehmungen weder vom Papst noch vom Kaiser hindern, und wo sie sich schwächer fühlten, beugten sie sich, um sich bei besserer Gelegenheit wieder aufzurichten; selbst ihre Religiosität mußte den Staatszwecken dienen. Als sie die Leiche des heiligen Marcus von Alexandrien nach Venedig brachten, war ihnen diese Reliquie mehr ein politisches, als ein religiöses Symbol. Der Kriegsruf „Venedig und Sanct Marcus" schien seinen Schutzbefohlenen eine Snperiorität zu gewähren. Während sich die Croaten an den Küsten des adriatischen Meeres bewegten und nach Rom blickten, pflegten die Venetianer hauptsächlich ihre Beziehungen zu Byzanz, das damals noch das Centrum der Civilisation und die reichste Quelle des Welthandels war; dort und im Orient lernten sie gewerbliche Techniken kennen, deren Ausübung später eine Quelle ihres Reichthums und damit ihrer Macht wurde. Viel kommt freilich auch darauf an, wie zu dieser Zeit die leitenden Kreise in Croatien beschaffen waren, der König natürlich voran. Wäre damals ein Mann wie Nikolaus I., Johann VIII. oder Gregor VII. Herrscher in Croatien gewesen, er hätte jedenfalls mehr ausgerichtet als Kriesimir. König Tomislav Trpimir, der die von Constantin erwähnten Streitkräfte organisirte und wahrscheinlich die Bulgaren besiegte, scheint ein wirklich bedeutender Herrscher gewesen zu sein. Unter Kriesimir scheint sich die Zeit des Verfalles schon vorbereitet zu haben. Für seine staatsmännische Begabung ist der Mangel an Menschenkenntniß kein günstiges Zeugniß. Allem Anschein nach war es nämlich Kriesimir selbst, der den späteren Mörder seines Sohnes Pribina zum Bauus, Reichsverweser und Vormund desselben machte. Dieser Mann des Verhängnisses tödtete den jungen, ihm anvertrauten König Miroslav und entfesselte einen wilden Bürgerkrieg, der das König- reich zerrüttete. Die griechische Quelle erwähnt insbesondere, daß infolge dieser Wirren die Armee Kroatiens sich bedeutend verringerte und statt achtzig nur noch dreißig Kriegs- schiffe vorhanden waren. Aus diesen Angaben ist der Schluß gestattet, daß die ganze oben angegebene Kriegsmacht keine einheitliche war, sondern gleich den späteren feudalen Armeen, aus Kontingenten einzelner Stämme bestand, die aber dem Usurpator Pribina nicht mehr zur Verfügung standen. Nach der Niederwerfung Pribinas wurde der legitime Thronfolger Svetoslav Snrinja wahrscheinlich übergangen und dessen jüngerer Bruder Drzislav zum König erwählt. Snrinja scheint also so kräftige und gute Herrschereigenschaften besessen zu haben, daß die Factionen, die einen schwachen König brauchten, gegen ihn waren. Byzanz scheint auch seine Hände im Spiel gehabt zu haben, denn nach Thomas Archidiaconns, sollen dann Drzislav und seinen Nachfolgern der Königstitel und die Jnsignien von Byzanz verliehen worden sein.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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