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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 46 -
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46 seine Schwester dem Banus Zvonimir zur Frau gab. Zwei Bane, Pribina und Zvolnmir, traten als Kronprätendenten auf. Es u ar eine für die Stabilität der Dynastie höchst gefährliche Einrichtung. Wir bringen die Abbildnng einer Urkunde und als Schlußbild das Siegel des Königs Petar Kriesimir. Er starb um das Jahr 1073. Petar Kriesimir hatte für die Thronfolge nicht gehörig vorgesorgt. Nach seinem Tode tauchten sofort drei Prätendenten auf, und arge Wirren zerrissen das Land in Parteien, die sich wüthend befehdeten. Sie riefen sogar die Normannen herbei, die den zum König ausgerufenen Slavie aufhoben und wegführten. Nachdem der andere Prätendent Stefan, der seine Ansprüche auf die Verwandt- schaft mit Kriesimir stützte, wahrscheinlich durch dieses Beispiel belehrt, „aus Gesundheits- rücksichten" in ein Kloster gegangen war, wnrde Dmitar Zvonimir „einstimmig" zum König gewählt. Der Papst hatte durch einen besonderen Legaten, den Abt Gebizzo die königlichen Jnsignien: Fahne, Schwert, Scepter und Krone geschickt, und der Legat krönte Dmitar Zvonimir am 8. October 1076 zum König. Gregor VII., der damals dem erstaunten Europa die Lehre von seiner Oberherrschaft über alle Könige verkündete, verlieh sehr gerne die Königswürde an Prätendenten und Eroberer, an schuldbeladene und fromme Fürsten, wenn sie nur seine neue Oberhoheit anerkannten. Der Lehenseid Zvonimirs ist uns durch Cencins wahrscheinlich deßhalb erhalten worden, weil er ein höchst charak- teristischer und klarer Ausdruck des Verhältnisses ist, in welches Gregor VII. alle Monarchen Europas bringen wollte. Der König erkennt zunächst an, daß er seine Macht (pvtestas) von seinem Herrn, dem Papste Gregor erhalte, er bindet sich mittelst einer der römischen Obligationsform nachgebildeten Verpflichtungsformel: ,tibi ckevovec», sjionäeo et pollieeoi", daß er „alles unabänderlich erfüllen" werde, was ihm Seine Heiligkeit aufträgt (inMngit). Er verpflichtet sich, für das ihm verliehene Königreich (de miki coneesso reFno) einen Tribut zu bezahlen und dem Papste außerdem das an Schätzen nnd Liegenschaften reiche Kloster Vrana zn schenken. Der König verpflichtet sich „seinem Herrn" dem Papste, der ihm das Königreich „geschenkt" habe, treu zu bleiben. Mit dem byzantinischen Einflüsse war es also definitiv zu Ende, der Sieg der römischen Kirche in Eroatien war vollständig. Es scheint, daß die Anhänger des Königs Slavie mit diesen Vorgängen nicht zufrieden waren, denn der Papst ist genöthigt, durch ein Sendschreiben zu intervenireu, in dem der Grundsatz aufgestellt wird, daß, wenn Jemand etwas gegen den König habe, er beim Papst ein Urtheil erbitten solle. Als nun aber Gregor VIl. sich von seinem königlichen Vasallen die Lehenstreue schwören ließ, war dies durchaus nicht nur in religiösem Sinne gemeint, sondern es handelte sich um Verpflichtungen, die Eroatien in zwei verhängnißvolle Kriege verwickelte«.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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