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wurden getödtet. Von dieser Zeit an kamen die eroatischen Stände sehr häufig mit
Kaiser Maximilian in Berührung, dem sehr viel an der Vertheidigung der eroatischen
Grenze gelegen war, weil dadurch selbstverständlich auch die österreichischen Länder
geschützt wurden. Der heldenmüthige neue Ban Peter Beris lavie, Bischof von Veszprim,
besiegte die Türken im Jahre 1513 bei Dnbiea und vertheidigte unermüdlich die Grenzen,
bis er im Jahre 1520 in der Schlacht bei Korenica in der Krbava fiel.
Zur Zeit König Ludwigs II. (1516—1526) eroberte Sultan Snle iman II.
im Jahre 1521 Belgrad und <sabae, und verwüstete Sirmien und die östliche Drave-
gegend. Der neue Ban Johann Torqua tns de Corbavia hatte nicht genügende
Mittel, um den Türken den Weg zu verlegen, und im Jahre 1522 übergab ihnen der
Raseianer Demetrius Knin, die alte Hauptstadt des küstenländischen Croatien. Da die
eroatischen Stände beim König nicht die erwartete Hilfe fanden, stellten sich einige von
ihnen unter den Schutz des benachbarten Erzherzogs Ferdinand, der in einzelne
eroatifche Burgen Besatzungen unter dem Befehle Johann Katzianers und Nikolaus
Jur is ie ' legte. Nebenbei versuchten die Venetianer die eroatischen Stände für sich zu
gewinnen, indem sie ihnen verschiedene Vortheile in Aussicht stellten. Im Jahre 1526
eroberten die Türken Peterwardein, Jlok und Essek, und am 29. August besiegten sie
Ludwig II. in der entscheidenden Schlacht bei Mohaes.
Vor der Schlacht schrieb König Ludwig wiederholt an den Banns Franz
Bat thyäny um Hilfe. Der letzte dieser Briefe, vom 25. August aus dem Lager bei
Mohaes datirt, lautet:
„An den hochehrwürdigen und wohlgeborenen Herrn Simon Bischof von Agram,
an unseren Herrn Banus Franz Batthyäny und unsere Herren und Einwohner unseres
Königreiches Slavonien.
Ludwig von Gottes Gnaden König von Ungarn und Böhmen ?e. Hochehrwürdige
und wohlgeborene, vorzügliche und aufrichtige, geliebte Getreue!
Wir haben Euch schon einmal dieser Tage geschrieben und unsere Kämmerer zu
Ench gesendet mit der Bitte, Ihr möget zu uns eilen. Wir eifern Euch auch jetzt an
und tragen Euch auf, möglichst schnell zu uns zn eilen. Der Feind setzt schon vor unseren
Augen das Land an mehreren Orten in Flammen. Sowie Ihr ankommt, werden wir uns
mit Gottes Hilfe mit ihm messen. Eilet also auf das schnellste. Gegeben in unserem
Mohacser Lager am Samstag nach dem Fest des heil. Berthold 1526. Ludwig m. p.
Schnell, schnell, schnell! Bestrebt Euch, wenn es nicht früher möglich, morgen Früh
hier zu sein!"
Die gerufenen slavonischen Magnaten, an welche dieses Schreiben gerichtet war,
erschienen rechtzeitig. Die Croaten unter Frankapan waren jedock weit entfernt, nnd das
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch