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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 126 -
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126 Die älteren dalmatinisch-croatischen Schriftsteller (XV. bis XVII. Jahrhundert) bedienten sich des La- und Sto-Dialectes, die slavonisch-croatischen dagegen, je nach den Gegenden, des ea-, sto- und K^-Dialectes. Alle mächtigeren Ideen und Impulse des geistigenLebens derSüdflaven entstehen seit Jahrhunderten auf dem Gebiete des croatischen Volksstammes: die großartige Thätigkeit der dalmatinisch-ragusanischen Patricier und Dichter, sowie das umfassende Streben der Agramer „Jllyrier" im XIX. Jahrhundert. Auch der Stolz der traditionellen croatisch- serbischen Literatur, ihre Volkspoesie, gelangte zuerst in der dalmatinischen Literatur zur Aufzeichnung; der kroatische Geistliche Andrija Kacic-Miosic bereiste Bosnien und Dalmatien, um die Volkslieder zu studieren. Das Resultat dieser Studien waren im Stile der Volkslieder verfaßte Gedichte, deren Inhalt der croatischen und serbischen Geschichte entnommen war. Seinem Impulse ist im Großen und Ganzen auch die spätere wichtige historische Thätigkeit des aus Serbien stammenden Vuk Stesanoviö-Karadzic zu verdanken. Die slavische (eigentlich griechische) Liturgie kam durch Cyrill und Method aus Nord-Pannonien herüber. Die liturgischen Bücher wurden bei den Croaten im Laufe der Zeit der katholischen Kirchenlehre entsprechend umgeändert, wobei sich allmälig auch ein glagolitischer Schrifttypus entwickelte, die eckige Glagolica, zum Unterschiede von der runden, sogenannten „bulgarischen". Sehr früh kam aus dem bulgarischen Osten noch die cyrillische Schrift hinzu, die sich bei den Croaten in der Form der bosnischen „Bukvica" neben der Glagolica bis zum XVII. Jahrhundert im täglichen Gebrauche erhielt. Von da an begann die lateinische Schrift die Übermacht zu gewinnen. Die altslovenische Sprache, in der die ersten slavischen Kirchenbücher verfaßt wurden, ist eigentlich nicht die Mutter der slavischen Sprachen; sie ist eine Schwester- sprache, die von jedem alten croatischen, serbischen, bulgarischen und russischen Übersetzer oder Abschreiber erst erlernt werden mußte. Nun geschah es sehr früh, daß die croatischen, russischen :c. Übersetzer und Abschreiber in die von ihnen bearbeiteten Werke stellenweise auch ihr eigenes Idiom einfügten. In den Denkmälern kroatischer Recension fällt vor allem das Abhandenkommen der altslovenischen Nasallaute auf. Statt on gebrauchen die croatischen Denkmäler u, statt en reines e. Mit den beiden Halblauten i. und i> weiß der croatische Schreiber schon nichts anzufangen. Der feine Unterschied zwischen den beiden Halblauten ging den Croaten verloren und sie gebrauchten diese Zeichen — nieistens nur eines — ziemlich unbestimmt, oder ersetzten es durch das volle s und e. Statt des altslovenischen 2<I und st werden ch (oder Z und e gebraucht :c. Die meisten uns erhaltenen Schriftdenkmäler altcroatifcher Herkunft sind kirchlichen Inhaltes; da aber die Glagolica außer der Kirche auch in den privaten Gebrauch
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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