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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 204 -
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204 Durch die wirksame Durchführung des Lehrlingsunterrichtes sind die sogenannten Bürgerschulen, die ihrem Zweck nicht entsprechen, überflüssig geworden. Diese wurden seinerzeit namentlich in der gewesenen Militärgrenze eingeführt, um dem Bürgerstande die nothwendige allgemeine Bildung zuzuführen. Allein wer diese achtelassige Schule durchgemacht hatte und sich dann dem Handelsstand oder Handwerk widmen wollte, konnte nicht mehr als Lehrjunge eintreten, weil er dazu schon zu alt war. Daher entwickelten sich diese Anstalten von selbst zu reinen Vorbereitungsschulen für die Lehrerpräparandien und Militärcadettenschulen. Die Eignung zu letzterem Zweck verloren sie, als an ihnen die croatische Unterrichtssprache für alle Gegenstände eingeführt wurde. Damit sank auch die Frequenz der beiden letzten Classen so tief, daß oft nur ein Schüler in einer Classe saß. Nun wurde der Versuch gemacht, den beiden letzten Classen eine bestimmte fachliche Richtung zu geben, um die Schüler für den landwirthfchaftlichen oder gewerblichen Unterricht vorzubereiten; da aber der theoretische Unterricht überwiegend blieb und diese Lehranstalten an die bestehenden Fachschulen mangels wirksamen Fachunterrichtes nicht in der Weise angegliedert werden konnten, daß ihre Freqneutirung an den Fachschulen eingerechnet worden wäre, so konnte auch diese Reform die Bürgerschulen nicht lebensfähig machen. Wo neue Anstalten verlangt oder, wie in Vukovar, auf Kosten der Gemeinde errichtet wurden, da wollte man von den Bürgerschulen nichts hören, sondern nur von einer Unterabtheilung der Mittelschule; wo sie bestanden, petitionirte man um ihre Verwandlung in Mittelschulen. Als demnach das croatische Realgymnasium als Vorläufer der einheitlichen Mittel- schule orgauisirt wurde, ergab sich von selbst, daß die Bürgerschule mit dem Real- gymnasium in organische Verbindung zu bringen sei. Es wurden demnach, wie erwähnt, überall, wo eine größere Frequenz zu erwarten war, statt der Bürgerschule vierclassige Unterrealgymnasien, sonst aber nur die beiden ersten Classen des Realgymnasiums eingeführt. In der gewesenen Militärgrenze hatten schon früher einmal solche mit der Volksschule verbundene, unselbständige, zweiclassige Realschulen bestanden. Diese sachliche Reform mußte aus finanziellen Gründen vorläufig mit den für die höheren Volksschulen approbirteu Lehrkräften durchgeführt werden, und demgemäß behielten diese Anstalten die Bezeichnung „höhere Volksschule", die im croatischen Volks- schulgesetz statt der Bezeichnung „Bürgerschule" angenommen worden war. Solcher zwei- und vierclassiger Realgymnasien, die an Stelle der Bürgerschulen traten, gibt es achtzehn. Der größte Theil des Schulwesens wird von der Regierungs- abtheilung für Cultus und Unterricht geleitet, ein Theil der Fachschulen aber von der Regierungsabtheilung für innere Angelegenheiten.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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