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Vereinigungen zu, die noch heute sehr populär sind, obwohl seit einiger Zeit das Verlags-
geschäft auch bei uns einen recht erfreulichen Aufschwung nimmt. Wir wollen die Thätigkeit
der hervorragendsten dieser Vereine in Kürze schildern.
Der literarische Verein „klatiea Urvatska". Im Jahre 1838 wurde in
Agram eine Üitaoniea« (National-Leseverein) gegründet, und um die Heraus-
gabe nützlicher Schriften, namentlich alter croatifcher Schriftsteller, zu ermöglichen, entstand
im Schoße der Üitaonica auf Vorschlag des Grafen Janko Draskovic im Jahre 1842
eine literarische Gesellschaft: ^lstica Ilirska", deren Vermögen in kurzer Zeit auf
15.000 Gulden stieg. Im Jahre 1844 veröffentlichte die ,S-latiea" Gundulic' großes Gedicht
„Osman- zur größten Freude und Begeisterung der damaligen Patrioten. Zwei Jahre
später begann die Gesellschaft auf ihre Kosten ein periodisches Unterhaltungsblatt ,kolc>-
herauszugeben, und 1852 gründete sie ein belletristisches Blatt „lleven". Im Jahre 1860
wurde auf Anregung der Patriotin Elisabeth Prosnicki ein Capital zur Herausgabe streng
volksthümlicher Bücher gesammelt. Im Jahre 1864 erschien der „XnMevnik", die erste
croatische wissenschaftliche Zeitschrift, als Vorläuferin der Publicationen der „Süd-
slavischen Akademie der Künste und Wissenschaften". Bis zur Errichtung der letzteren,
dreißig Jahre lang, war die ,Natiea- die einzige Schirmerin der kroatischen Literatur.
Nach Errichtung der Akademie, 1867, und nach Gründung der Gesellschaft des heiligen
Hieronymus (,vni2tvc» svstvFa 5«?ronima"), 1868, änderte die ^latica ihre Statuten,
beschränkte ihren Wirkungskreis auf die mittleren Schichten des kroatischen Volkes und
nahm seit 1874 den Namen „ölatiea, Urvatska* an. Im Jahre 1877 begann sie die
Herausgabe der ,?adavna i pouena XnMnica" (Bibliothek zur Unterhaltung und
Belehrung). Bis 1880 veröffentlichte sie 65 Bücher verschiedenen Inhaltes, die sie in
315.000 Exemplaren drucken ließ. Darin sind alle Fächer der Unterhaltung und Belehrung
vertreten, wie sie die mittlere Schichte des Volkes braucht. Durch eine Stiftung des
Grafen Draskovic und noch andere Stiftungen ist es der „IVlatiea" möglich geworden, für
literarische Arbeiten Eoncurse auszuschreiben und die Schriftsteller zu honoriren. Auch hat
sie eine Stiftung zur Unterstützung croatifcher Schriftsteller. Mit großen Kosten und vieler
Mühe sammelte die „Uatiea" das wichtige und äußerst umfangreiche Material für den
.^boi-mk krvatskil» narcxZnik pjesama* (Sammlung croatifcher Nationallieder), wovon
bereits drei umfangreiche Bände vorliegen. Im Jahre 1886 erbaute sie sich ein eigenes
Haus um 90.000 Gulden. Die Zahl der Mitglieder betrug im Jahre 1898 nicht weniger
als 11.008. Sie hat seit ihrer Neugestaltung 200 Bücher in 1,470.000 Abdrücken
herausgegeben. Im Jahre 1877 belief sich das Vereinsvermögen auf 32.640, 1898 aber
schon auf 240.000 Gulden. Von dieser Summe hat der Ausschuß der „Natica- durch
persönlichen Eifer des Secretärs, Sparsamkeit, überhaupt vorsichtige und glückliche
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch