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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 316 -
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316 Hinter der Burg liegt zwischen den nackten Steingipfeln ein frischer grüner Thal- einschnitt, welchen Erzherzog Ludwig Salvator folgendermaßen beschreibt: „ . . . Alle diese Vertiefungen und Erhebungen der Thalsohle sieht man mit Weingärten bedeckt, deren Einfriedung aus Trockenmauern besteht, über welche dürre Dornzweige gelegt werden, um das Eindringen zu verhindern. Hie und da wechseln die Weingärten mit kleinen Wiesen ab. Auch Bäume erheben sich inmitten dieser gesegneten Fluren, und zwar saftige Feigen, Granatäpfel, Ebereschen und noch manche andere Obst- art, zumeist sind es aber in regelmäßigen Abständen gepflanzte Weiden, welche zu dem lebhasten Grün der Weinberge in grellem Gegensatz stehen. Die einzige Ausnahme von diesem allgemeinen Charakter des Thales machen gewisse steinige, von großen Felsblöcken gebildete Vorsprünge, welche der Epheu und der Mäusedorn (kuseus aculeatus) bekleidet und lustige Laubbäume überragen." Das Klima von Bueeari ist sehr milde, die Veilchen und Rosen blühen wie in Mittelitalien im Winter, Veilchen zu Weihnachten, und die Felsen entlang gedeihen häufig der Kaktus (Opuntia vulgaris) und die Aloe. Die Bora ist ein böser Gast, der aber nur kurze Zeit in der schönen Bucht verweilt. Im Sommer wird Bueeari, seines frischen gesunden Trinkwassers, des guten Seebades und der günstigen Lage wegen, gerne besucht. Am Abend breiten sich kühle Schatten über die Bucht, während draußen die Sonne noch gewaltig brennt und das Gestein wie einen Ofen erhitzt. Das stille Städtchen ist einer der gesundesten Orte des Küstenlandes, aber es hat nicht den Ehrgeiz, ein Cnrort zu werden, sondern möchte lieber ein, wenn auch weniger gesunder, aber bedeutender Handelsplatz sein. Nur einmal im Jahre ist Bnecari ein solcher, und zwar zur Zeit des Jahrmarktes, der drei Tage dauert. Ob der Margarethenmarkt in Bnccari gut oder schlecht war, ist sür dessen Bewohner eine höchst wichtige Lebensfrage. An diesen drei Tagen ist der Hafen voll von Schiffen, die aus Dalmatieu und von den Inseln kommen; die Ufer sind voll von Fuhrwerken aus der Gebirgsgegend und aus dem Gebiete des Velebit. Italiener bringen in großer Menge die Kapula, eine Gattung Zwiebel, Kastua schickt Knoblauch. Das beste Olivenöl, edle Weine, Lämmer, Schafkäse, Mehl und andere Lebensmittel, Siebe, Fässer, Schüsseln und landwirthschaftliches Gerälh, Schafwolle, Rohhäute und andere Landes- prodncte sind an diesen Markttagen die hauptsächlichsten Gegenstände des Handelsverkehres. Am zweiten Markttag kommen Fiumaner Separatdampfer mit Musikkapellen und vielen Gästen an Bord, um an der Festfreude der Tausende theilzunehmen, welche an diesem Tage in Bueeari versammelt sind. Zwei Tage darauf ist es in dem Städtchen wieder vollkommen still, eine Woche noch spricht man von all der Herrlichkeit, dann versinkt alles wieder in den traumhaften Zustand, die Bucht, welche die größte Flotte beherbergen könnte, liegt wieder verlassen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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