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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
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410 Familie Türk, die sie noch besitzt. Zum Gute Kerestinec gehören schöne Ackerfelder, Wiesen und dichte Eichenforste. Auch audere Besitzungen sind da herum zerstreut. Gegen Süden hin, wo der Boden allmälig steigt und dann als Sattel die Vukomeriöer Hügel von der Pljeöivica (oberhalb Jaska) trennt, liegt das Schloß Brezovica, schon seit 1277 bekannt. Parallel mit den Vukomertter Hügeln dehnt sich gegen Südosten das bekannte fruchtbare Turopolje aus, dem wir einen besonderen Anfsatz widmen. Die Mwice r ^>een. Tief im croatifchen Hochlande, wo die jagenden Wolken ihren flüchtigen Kuß auf die schroffen Gipfel drücken, entspringt dem Schoße düsterer und einsamer Wälder die grüne Korana. Ihre Wiege hat die Natur in prangendem Farbenspiel mit den schönsten Seen der Welt geschmückt, die aus dem weißen Felsrahmen einem Kranze von Saphiren gleich hervorglänzen. Die Gegensätze des grünen Waldes, der einer weichen Sammetdecke gleich an den stolzen Bergen niederwallt, der weißen Wände und Klippen und der von blauem Licht förmlich durchtränkten Seen vereinen sich in der Goldslnth des starken Sonnenscheins zu einem Zauberbilde, dessen Schönheit auch den verwöhntesten Beschauer zur Bewunderung hinreißt. Dies ist es, nicht die Größe ihres Maßstabes, oder die Großartigkeit ihrer Umgebung, was die Plitvicer Seen zu den schönsten der Erde macht. Die malerische, in Form und Farbe so abwechslungsreiche uud doch harmonische Umgebung, die dem hastigen Weltgetriebe so ganz entrückte Lage der Seen in lautloser Waldesstille, wirkt den Zauber- bann, dem sich jeder willig beugt, dessen Auge diese Perle Croatiens geschaut. Nur an einem Mangel leidet dieses Schoßkind der Natur: es ist schwer dahin zu gelangen. Die Plitvicer Seen liegen viele Stunden abseits von den großen Verkehrswegen, im 47 Kilometer langen Gebirge Mala Kapela (Kleine Kapela), deren höchste Spitze Seliski vrh 1280 Meter über dem Meere erreicht. Der Gebirgszug besteht aus Kreide- kalken, Dolomiten und Sandsteinen. Letztere halten nicht nur die Feuchtigkeit, sondern bieten auch eine günstige Ackerkrume und sind die Träger einer üppigen Vegetation. Die Dolomiten, die den Ruhm einiger Alpenländer bilden, bringen auch in die Landschaft und Natur der Plitvicer Seen malerische Motive: senkrechte Wände, schneeweiße, mitten aus dunklen Nadelwäldern wundersam hervorglänzende Spitzen und Zacken. Als Wunder der Schöpfung liegen sie da, die vielbesungenen Seen. Ihre Reihe geht von Südwest nach Nordost, waldreiche Gebirge umsäumen sie und die Berge neigen sich theils sanft zu ihnen hiuab, theils fallen sie steil, ja mitunter senkrecht, wie abgeschnitten, zur Tiefe.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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