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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 423 -
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423 Schaut man von der Holzbrücke am unteren Ende des Kozjak auf die Abstürze und die unteren Seen hinab, so sieht man, wie sich der Kozjak in zwei größeren und mehreren kleineren Fällen in den Milanovo jezero stürzt. Der eine Fall treibt knapp unter der Straße eine an den Felsen hingebaute Mühle. Die Länge des Sees beträgt 425, seine Breite 190 Meter. Die Tiefe ist ungleich, die Lage eingeklemmt zwischen beiderseits 30 Meter hohe, senkrecht in das Wasser abfallende Wände. Seine Ufer waren ehedem, wie die der übrigen Seen, ungangbar, nun aber ist der Pfad Dorotejiu put in den Fels eingehauen und führt zum unteren Okrngljak hinab. In diesen ergießt sich der Milanovo jezero in drei Fällen. Die Ufer des letzteren sind steinig, seine Länge mißt 266, die Breite 125 Meter; die Fälle haben 1 bis 4 Meter Höhe. Über Stege gelangt man an den Kaludjerovac, an dessen einem Ufer sich eine seichte, an dem gegenüberliegenden jedoch noch drei tiefe Höhlen befinden. In der einen ist eine Menge Tropfstein von mancherlei Gestalt angehäuft. Neben einem 3 Meter hohen Vorhang finden sich melonenähnliche Gebilde, Säulen, die das Gewölbe der Höhle stützen u. s. w.; die dritte Höhle betritt man von der Seeseite ans durch ein bei 40 Meter hohes und 8 Meter breites Thor. Der letzte See, Novakovica brod, unterhalb des Kaludjerovac, wird von diesem gespeist, er erhält von ihm sein schäumendes, rauschendes Wasser durch mehrere starke, kurze Fälle, aber erst, nachdem es einen winzigen namenlosen See durchströmt hat. Er ist 180 Meter lang, 60 Meter breit und durch seinen besonders malerischen Charakter ausgezeichnet. Von ferne schon hört man das Tosen des Baches Plitvica, den man bald darauf erblickt. Und nun starrt plötzlich aus der Tiefe empor eine 70Meter hohe Dolomitwand, ausgehöhlt, zerfressen, zersprungen, zerbröckelt und gespalten, hier weiß, dort grün oder gelb und schwärzlich. Und an ihr vorbei saust der Bach, in zwei Arme getheilt, in einen tiefen Abgrund hinab, einem Strom von Milch vergleichbar, bald aber zerstiebt er an einer vorragenden Stufe, thut einen zweiten, noch tieferen Sturz, kocht und siedet in dem Loch unten nnd plätschert endlich langsam über die Felsen in den Novakovica brod hinab. Zwei kleinere Fälle sind durch die Seltenheit und Besonderheit ihrer Gestaltung reizend. Perlengleich rollen die Wasser übereinander, eilen dem großen Falle zu und suchen mit ihm vereint die Korana, indem sie, den See durcheilend, die Fälle des Novakovica brod bilden. Im Fallen trifft das Masser auf die unten liegende Steinbank, prallt wie ein Springquell zurück und thut dann einen großen Sprung in die silberschäumende Korana; dabei hüpft es über Steine, rauscht zwischen Felsblöcken, purzelt und donnert in Schlünden, schleicht dahin, überstürzt sich, ringt mit sich selbst, schäumt, schießt hoch hinaus, zerstäubt, löst sich iu Nebelschleier aus, ohne einen Augenblick von Ruh und Rast.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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