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Art eingerichtet und gehörten zur Hauptmannschaft Sichelberg, einem besonderen, dem
Generalat in Karlstadt untergeordneten Militärbezirke. Der erste Hauptmann im
Jahre 1527 war Haus Puchler, ihm folgten Ivan Lenkovic (1547) und andere.
Schloß Sichelberg wird bereits 1282, als Besitzung der Sichenberch, erwähnt.
1335 gehörte es als Herrschaft den Herzogen aus dem Hause Habsburg, 1505 Schloß
und Herrschaft dem Nikolaus Semanie; 1526 wurde das Schloß von Ivan Kobaöic
verwaltet, dessen Familie noch im Jahre 1534 die Hochzeit einer Tochter in Sichelberg
feierte. Nach Valvasor war das Schloß von weiten, nach Tausenden von Jochen zählenden
Gründen umgeben, auch erkennt mau noch jetzt alte, überwachsene Ackerfurchen.
Als sich die Uskoken in der Herrschaft Sichelberg niederließen, war der nördliche
Theil des croatischen Bezirkes Sichelburg (Zumberak) noch wüst und nnbesiedelt. Denn
erst um 1538 ließen sich hier Uskoken aus Bosnien und der Hercegoviua nieder, während
in den südlicheren Theilen als Uransiedler (Prasjedioei) römisch-katholische Croaten
wohnten. Sie gehörten zur Pfarre des heiligen Nikolaus unterhalb des Schlosses
Sichelburg (Zumberak), die ,,«k immemcuiale tempore" bestand. Aus dem eroatischeu
Litorale, beziehungsweise aus Zeugg wurden, wie um Otocae, auch hier nach dem
Madrider Frieden 1617 Uskoken angesiedelt.
Das croatische Schloß Sichelbnrg (Zumberak) liegt in einer ödeu Gegend nnd war
ein dreistöckiger Ban von 60 Meter Länge und 18 Meter Breite; jetzt ist davon nur noch
die westliche Maner sichtbar. Die übrigen Schloßtheile wurden durch die Bauen? zerstört
und das Steinmaterial verschleppt, um zum Bau der Häuser und Wirtschaftsgebäude im
heutigen Dorfe Zumberak verwendet zu werden.
Dieses Schloß beweist durch Lage und Gestalt am besten und deutlichsten, daß es
niit Schloß nnd Herrschaft Sichelberg in Krain nicht identisch ist.
Die Frage, wohin der Bezirk Sichelburg (Zumberak) staatsrechtlich gehöre, wurde
zuerst im Jahre 1760 aufgeworfen, als der Untermarschall, General der Karlstädter
Grenze Graf Benvenuto Petazzi die Hörigen der Sichelburger Herrschaften in die Armee,
beziehungsweise in das Slnnjer Regiment einreihte. Der Hofkriegsrath von Jenko unter-
breitete seinen Bericht in Betreff der Zugehörigkeit Sichelburgs der Kaiserin-Königin
Maria Theresia, die ihn bestätigte und anordnete, daß das Karlstädter Generalat mit
dem Sichelburger (Znmberaker) Kreise „von jeher" zum Königreiche Croatien, zugleich
unter die Jurisdiction des Banns von Croatien gehöre, während der Bezirk Sichelberg
immer ein Theil Kraius gewesen und von den Ständen an die Uskoken abgetreten worden,
ohne jemals zu Croatien gehört zu haben. Die Abgesandten Krams erhoben ihre Ansprüche
auf den Sichelburger Kreis zuerst im Jahre 1828, doch mußte die Arbeit der Commission
wegen der Cholera unterbrochen werde». Sie wurde 1837 fori gesetzt und dauerte ohne
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch