Seite - 466 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
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Arbeiten auf Rechnung des Staates durchgeführt, denn hier ist die Drave nicht mehr
Landes-, sondern Staatsfluß. Für diese Strecke, die für die Flußschiffahrt die größte
Bedeutung hat und anf der auch Dampfer verkehren, sind zur vollständigen Regnlirnng
40 Millionen Kronen präliminirt.
Wie die Save, weist auch die Drave auf der croatifchen Seite keine größeren
Zuflüsse auf; doch erfordern diese wegen der niedrigen Lage der Uferlandschaften keine
geringere Fürsorge, als der Mutterstrom selbst.
Mit geringen Abweichungen wiederholen sich in der Podravina die hydrographischen
Verhältnisse der Posavina, nnd die etwas höhere Lage (170 und 120 Meter) der großen
Mulde, welche die Podravina bildet, hat auch keine günstigeren Umstände geschaffen.
Die orographifche Achse des Zwischenstromlandes erstreckt sich viel näher der Drave
als der Save; ihre Zuflüsse sind daher in noch geringerem Grade entwickelt, als die der
Save. Ans den Quellgebieten im Gebirge tragen die Zuflüsse große Massen Geröll, Erde
nnd Schlamm in die Ebene, versperren sich ihr eigenes Bett und bilden nach den Hoch-
wassern ausgedehnte Lachen und Sümpfe. Durch ausgiebige Caualisiruug erhielt das
ganze hydrographische Netz der Draveznflüsse eine veränderte Richtung, nur wenige
Flußläufe behielten ihr natürliches Aussehen.
Die bedeutendsten Wasserläufe, die zur Drave fließe», sind die Bednja mit der Plitvica.
Erstere entspringt im Maceljgebirge (622 Meter), durchfließt den See von TrakoZtan
und mündet unterhalb Ludbregs in die Drave. Die Koprivnica wurde bereits erwähnt,
desgleichen die Karasica, in der sich die Bäche der nördlichen Abdachung des Pozeganer
Kessels vereinigen. Nach diesen Gruppen der Zuflüsse — denn es ist eine charakteristische
Eigenthümlichkeit der Drave, daß die Nebenflüsse nicht einzeln, sonder« vergesellschaftet
und büschelförmig ihr Bett erreichen — zerfällt der Lauf der Drave innerhalb Croatien-
Slavoniens in drei Abschnitte. Der erste umfaßt die Bedujagruppe und reicht von der
Landesgrenze bis unterhalb Ludbregs; die zweite Gruppe bildet die Koprivnica und
umfaßt das Gebiet von Gjnrgjevac, Pitomaca und Birovitice, das im Süden vom Kalnik
und von der Bilogora abgegrenzt wird; die dritte Gruppe entsteht durch die Vucinka,
Karasica und Vncica, fließt von den Pozeganer Gebirgen herab und reicht bis Effek.
Alle diese Zuflüsse, von denen nur einige nnd auch nur um Weniges, die Länge
von 100 Kilometer überschreiten, üben zwar großen Einfluß auf die ökonomischen Ver-
hältnisse, besitzen jedoch als Verkehrswege gar keinen Werth. Doch wird an einigen Stellen
ihre mechanische Kraft in Holzsägen und dergleichen industriellen Anlagen ausgenützt.
In der Geographie Croatiens fällt der Podravina eine bedeutende Rolle zu. Bei
einem Flächeninhalte von reichlich 4000 Quadratkilometer ist sie «ach der Posavina die
größte Ebene Croatien-Slavoniens und bietet einer zahlreichen Bevölkerung Unterhalt.
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch