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hatte, zurückgegangen. Jetzt regt sich durch die Verbindung Warazdins mit dem Eisen-
bahnnetz gefördert, der Handel neuerdings, der Anschluß an die kohlenreichen Districte
eröffnet der Industrie neue Aussichten und der energische, thätige Sinn der Bürgerschaft
unterstützt den Fortschritt auf neuen Bahnen.
Von Warazdin abwärts haben sich in der Podraviua zwei Reihen von Siedlungen
entwickelt. In die erste Reihe gehören Lndbreg, Peteranec, Gjurgjevac, Pitoinaca,
Moslavina, Doljnji Miholjac, Valpovo und Essel, das wohl bis in die Zeit der Römer
zurückreicht; die zweite Reihe umfaßt Traloscan, Lepoglava, Warazdin-Töplitz,
Rasinja, Koprivuica, Novigrad, Orahovica, Vuciu, Fericanci und Nasice. Von den
kleineren Ortschaften längs der Drave ist besonders Drnje als Mittelpunkt des Goldgräber-
districtes zu erwähnen. Sinkt das Wasser der Drave, daß die neuangeschwemmten
Sandbänke hervortreten, so begeben sich die Goldwäscher, aber keine Zigeuner, wie oft
angegeben wird, sondern Bauern der Umgegend, auf die Suche nach goldführenden
Schichten. Es bedarf einer besonderen Geschicklichkeit, um den Goldgehalt abzuschätzen,
daher denn auch der Tagesverdienst sehr verschieden ausfällt. Ist eine gute Stelle gefunden
und läßt der Saud auf dem schiefen Tische — denn es wird nicht mit der Wiege
gewaschen — genügende Mengen von Goldflitter zurück, so verdient der Mann 2 bis
3 Kronen per Tag. Aber es kommen auch Fundstellen vor, die 40 bis 50 Kronen
ergebe». Das mittels Quecksilbers gesammelte Gold wird in das königliche Steueramt nach
Groß-Kanizsa abgeliefert. Die Arbeit ist hart, denn die Leute stehen oft bis zum
Gürtel im Wasser, doch lockt auch hier des gleißenden Goldes Allgewalt.
Die Podravina gehört mit den anliegenden Höhen drei verschiedenen Comitaten an,
dem Warazdiner im Westen, dem Bjelovar-Kreuzer in der Mitte und dem Viroviticer
(nng. Veröczer) im Osten. Dem letztgenannten Comitate fällt von Virovitica bis zur
Dravemündnng fast die Hälfte der Podravina zu; die Bevölkerung, deren absolute Zahl
an 220.000 Seelen beträgt, hat hier die geringste Dichte. Das Warazdiner Comitat
weist bei einem Flächeninhalt von 2521 Quadratkilometer eine Bevölkerung von über
270.000 Seelen auf; es kommen also durchschnittlich 109 Menschen, stellenweise aber
auch 150 und mehr auf ein Quadratkilometer. Das Bjelovar-Kreuzer Comitat ist nicht so
dicht bevölkert, denn bei einem Flächeninhalte von 5047 Quadratkilometer zählt es nur
an 300.000 Seelen. Auch hier zeigt die Ebene ihre verdichtende Kraft und die Bezirke
der Niederung übertreffen mit ihrer relativen Bevölkerung vou 60 bis 75 Seelen
auf das Quadratkilometer bedeutend die südlicheren bergigen Gegenden desselben
Eomitates.
Der Name des Eomitates stammt von Virovitica (Veröcze), das sich an seinem
westlichen Ende befindet, während die Behörden ihren Sitz in Essek haben, das der
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch