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natuns, umpkibiuiu besonders hervorzuheben. Verschiedene Cyperns-, Junens-
und Carex-Arten, darunter auch ?irruAinites comm., bilden die Hauptbestände der Sümpfe.
Als eigentliche Wasserpflanzen treten Ltratiotes aloickss, Hx^roekaris, Älorsus ranne
uud Narsilia quackrilolia auf, während die Ufer mit dkr^santkemum uÜFinnsum, riesigen
Exemplaren der ^nZeliea silvestris, mit Iris ?seuckacorus, Laltka palustris, ^butilvn
^vicemiae, Uoripa palustris, Seneeio paluclvsus und I^nctueu snFittata in unzähligen
Exemplaren umsäumt sind und dem Botaniker reichen Stoff zur Forschung liefern. Auch
hat diese reiche Flora schon früher die Aufmerksamkeit der Botaniker erregt und mehrere
Werke sind ihrer Schilderung gewidmet.
In erster Linie ist Kitaibels Prachtwerk ') in drei Bänden zu nennen, das zu
Anfang unseres Jahrhunderts mit Unterstützung des Grafen Waldstein erschien und sich
auch auf diese Gegenden bezieht. Dr. Josef Schlosser und sein Arbeitsgenosse Ludwig
v. Vukotinovic, die verdienstvollen Verfasser der » l^lora Ooatics,", widmeten der Flora
dieser Gegenden große Aufmerksamkeit. Ein ausgezeichnetes und übersichtliches Werk
lieferten Schulzer, Kunitz und Knapp unter dem Namen: „Die bisher bekannten Pflanzen
Slavoniens." Dieses Werk ist umso bedeutender, als es eine Geschichte der botanischen
Forschung in Slavonien und eine treffende geographische Übersicht des Landes enthält.
Besondere Verdienste hat sich Schulzer v. Müggenburg erworben, über dessen
mykologisches Werk Kauitz berichtet: „Hauptmann Stephan Schulzer v. Müggenburg
macht schon seit 17 Jahren in Slavonien mykologische Studien. Das Endresultat dieser
Forschungen unseres gewiegtesten österreichischen Mykologen ist in einem Mannseripte von
vier Bänden mit zahlreichen sorgfältig ausgeführten Aquarellen, so daß auch eine einzige
Species nicht zu finden ist, bei welcher nicht die Zeichnung der Species, ja größteutheils auch
der Entwicklungsgeschichte zu sehen wäre. Aus diesem großartigen Werke, welches sich auf
ganz Ungarn bezieht, ist auszugsweise das Verzeichnis sämmtlicher von ihm beobachteten
Pilze entnommen." Schulzer lebte in Vinkovci und seine Forschungen erwuchsen im Herzen
der slavonischen Senke. Auch Josef Ettinger, durch seinen Beruf als Forstbeamter ein
genauer Kenner der Flora und Fauna, hat in ausgezeichneter Weise den Wald geschildert.^)
Auch die Getreidearten gedeihen auf diesem Boden mit erstaunlicher Kraft, aber
die Körnerentwicklung ist wegen Mangels der erwähnten Bestandtheile recht mangelhaft.
Da müßte durch künstliche Düngung nachgeholfen werden.
Der größte Abschnitt des hydrographischen Gebietes umfaßt das Bieko polje (Bicer
Feld) und die Niederung an der Spacva und Studva, das heißt jene Theile der
') vescriptiones et icones plantarum rarioruiu Huuxarias. Wien 1802—1812; dieses Wer? umfaßt auch eine voll-
ständige Geographie Croatien-Slavoniens.
-) Im XVI. Band der Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. 1866.
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch