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daß bei andauerndem Regen die Niederung des Bieko polje bis Mikanovci unter Wasser gesetzt
wird. Da der Bach durch Mühlwehren und Fischzäune häufig verstopft wurde, so ist sein
Lauf durch Cauäle und Dämme regulirt worden, wie es auch bereits für viele Strecken
der anderen Bäche geschehen ist.
Die Berava ist ein unbedeutender Bach, entspringt bei Prnjavor, verbindet sich
durch Arme mit dem Biö und fließt, wie alle Bäche, in zahllosen Windungen bis Stitar
unweit der Save, wo er in den Bosnt mündet.
Der Bosut-Bach entsteht bei Stitar ans der Berava und einigen anderen Wasser-
rinnen, hat also keine eigentliche Quelle. Von Velika Cerna fließt er in großen Windungen
nördlich bis Vinkovei, ändert hier vollständig die Richtung und mündet, nachdem er bei
Lipovae die Spacva, bei Morovic die Studva aufgenommen, beim Dorfe Bofut in die Save.
Er trägt ihr viel Schlamm, aber keinen Schotter zu, da sein geringes Gefälle dazu nicht
Kraft genug entwickelt. Der große, nordwärts bis Vinkovci reichende Bogen seines Laufes
umgrenzt das waldige Gebiet der Spacva- und Studva-Niederuug.
Das hohe und breite Profil seines Bettes, das bei beträchtlicher Tiefe und sanft
gelöschten Uferhängen von Cerna bis zur Mündung reicht, legte den Gedanken nahe, den
vollständig verwilderten Bach dem Verkehre dienstbar zu machen. Dies ist auch durch
Schleusenbau und Baggerung geschehen.
Die soeben aufgezählten Gewässer gehöre» dem südlichen, zur Save reichenden
Abschnitte der flachen Theile der Senke an. Am linken, das heißt nördlichen Ufer des Bosnt,
ist das hydrographische Netz schwächer entwickelt. Es sind wohl auch hier Brüche, Sümpfe
u. s. w. vorhanden, aber von den Wasseradern ist nur der Josava-Bach zu erwähnen, der
von Djakovo gegen Süden fließt.
Die klimatischen Factoreu üben auf die hydrographischen Verhältnisse großen Ein-
fluß uud ändern sich nach den Jahreszeiten in auffallender Weise. Im Frühjahr und
Herbst werden die Sümpfe zu Seen und die Bäche führen große Wassermassen. Im
Sommer sind die Sümpfe beschränkt oder in Acker verwandelt und die Wasserläufe in
zusammenhanglose Lachen zerfallen. Die Niederschläge scheinen eine 1l- bis 13jährige
Periode einzuhalten, wechseln aber in den einzelnen Jahren sehr beträchtlich. Im Durch-
schnitte erreichen sie etwa 800 bis 900 Millimeter im Jahre. Dies entspricht auch der
allgemeinen Vertheilnng der Niederschlagsmengen in Croatien und Slavonien, da sie von
West gegen Ost überhaupt abnehmen. Der geringste Theil der Niederschläge scheint den
Monaten Febrnar, März und September, der größte den Monaten April, Mai und
October auzugehöreu. Diese Vertheiluug ist für den Ackerbau nicht ungünstig.
Das Klima trägt zwar die Kennzeichen der continentalen Lage des Gebietes, ist
aber ziemlich ausgeglichen und allen Arten von Culturen günstig Der Sommer ist wohl
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch