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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24
Seite - 558 -
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558 geschützte Lage wirken günstig auf die Gesundheitsverhältnisse ein. Auch im Übrigen sind die natürlichen Verhältnisse recht vortheilhaft. Die Luft ist rein und mild, die Temperatur') im Sommer und Winter gemäßigt, das Wasser gesund und die Niederschläge ausreichend zur Erhaltung einer kräftigen Vegetation, der dnrch die ausgedehnte Anlage der Stadt viel Raum auch zwischen den Häusern gewährt ist. DerBodeu besteht aus einer tiefenLage Lehmerde, worauf sich vielleicht auch der Name Bjelovar-) (nicht Belovar) bezieht. Da sich in der Nähe keine Schwarzerde vorfindet, so haben vermuthlich die ersten Ansiedler, nach der zagorjanischen Bezeichnung „bjelovari" für lichten Boden, die Lichtung mit der hellen Erde, auf der die erste Gründung angelegt wurde, so benannt und dann den Namen auch auf die Feste übertragen. Die Umgebung der Stadt ist wohlbebaut und neben dem Ackerbau hat sich Dank den üppigen Wiesen auch die Viehzucht ausgezeichnet entwickelt. Die Wälder bestehen vorzugsweise aus Eichen, in der weiteren Umgebung auch aus Buchen; auf den Äckern gedeihen alle Arten der croatifchen Culturgewächse, nur die Weingärten sind durch die mannigfaltigen Feinde der Rebe stark gelichtet. Einigen Ersatz gewähren die in der neuesten Zeit erschlossenen Kohlengruben des Bilogebirges, besonders die von Trojstvo. Anch ist die Stadt seit fünf Jahren durch eine von der Hauptstrecke Agram— Gyekönyes abzweigende und eben jetzt bis Virovitiea ausgebaute Seeuudärbahn dem Verkehr zugänglicher geworden. Durch die Bahn gewannen auch die zahlreichen (jährlich 14) großen Märkte neue Bedeutung, zu denen Händler aus der ganzen Monarchie eintreffen, um unter dem prächtigen Hornvieh, das in großer Zahl aufgetrieben wird — die Pferde- zucht hat geringere Bedeutung — ihre Auswahl zu treffen. An den Markttagen entwickelt sich ein reges Leben und in hellen Scharen strömen die Landleute zur Stadt, so daß dies die beste Gelegenheit ist, das Volk kennen zu lernen. Die Landleute, besonders in der südlichen und westlichen Umgebung der Stadt, siud ein schöner, kräftiger Menschenschlag, der im Bewußtsein seiner stolzen Schönheit auch seiner geschmackvollen, oft farbenreichen Tracht nicht geringe Sorgfalt zuwendet. In der Tracht haben sich die Erinnerungen an die k. k. Militärgrenze am zähesten erhalten und noch heute, nachdem in Sprache und Lebensführung die Formen uud Gebräuche des Militärwesens längst geschwunden sind, sieht man, wie in allen Gebieten der einstigen Militärgrenze, einzelne soldatische Kleidungsstücke im Gebrauche. Früher gingen auch die Weiber manchmal mit dem umgehäugten Militärmantel ihres Mannes einher. Der Geist der militärischen Organisation scheint überhaupt tief ins Volkswesen eingedrungen zu sein, so daß auch die Sprache ein besonderes Gepräge ausweist. ') Das Jahresmittel beträgt 22 Grad Celsius, ist also etwas höher als das Agrams 2) Nach den Mittheilungen des Director Fleischer.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Kroatien und Slawonien, Band 24
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Kroatien und Slawonien
Band
24
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1902
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.19 x 22.65 cm
Seiten
630
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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