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Kronprinz Rudolf - Politische Briefe an einen Freund 1882-1889
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Die einzige Entschuldigung dafür, daß er sich mit der D. überhaupt einließ, ist, daß er damals erst 21 Jahre alt und ganz unerfahren war; es ist notorisch, daß er nicht ihr erster Geliebter gewesen ist, daß von einer Verführung seinerseits daher nicht die Rede sein kann. Er lernte sie als eine auf freien Füßen stehende, sich für das Theater vorbereitende, durchaus nicht geldbedürf- tige Dame kennen. Zu einer Verabredung, daß er sie als seine Mätresse aushalten wolle, ist es nie gekom- men, im Gegenteil hat er ihr mündlich und schriftlich wiederholt, daß er minderjährig und ohne eigenes Ver- mögen sei. Wie sollte er Geld haben, da er als Freiwilliger von mir nur fl. 1200 im Monat erhielt und nach dem Frei- willigenjahr nur mehr fl. 100? Auch habe ich einen von mir Ende Oktober aufgefangenen Brief von ihr an meinen Sohn in Händen, in welchem es ausdrücklich heißt, sie brauche kein Geld und als ich ihr damals fl. 400.— an- tragen ließ, damit sie abreise, da wies sie dieses Geschenk stolz zurück. — Siekanndahernichtmittellos gewesen sein. Als sie sich schwanger fühlte, glaubte mein Sohn ihr ein Papier ausstellen zu sollen, in welchem er sich zur Vaterschaft bekannte und ihr zu ver- sprechen, sie und das Kind nicht zu verlassen, und da, wenn damit Geldunterstützung zur Sustentation des Kin- des gemeint war, so konnte mein Sohn das versprechen, weil er von mir mit Recht erwartete, daß ich ihm zur Erfüllung dieser Pflicht behilflich sein würde, eine andere Hilfe konnte nicht gemeint sein, da sie selbst in ihrer letzten Schrift und in Briefen zugibt, daß ein Ehe- versprechen nie stattgefunden hat. Ich erfuhr den ganzen Zusammenhang dieses Liebes- verhältnisses in der Mitte Oktober 1881 und von der Zeit an hat er sie nie mehr gesehen, weil ich es zu verhindern wußte und ihn nach Böhmen auis Land anfangs Jänner 1. J. expedierte, sobald ich ihre Rückkehr aus Florenz, wohin sie Ende Oktober gereist war, erfahren hatte. Vor seinem Abgang nach Böhmen, also 2V2 Monate vor Geburt des Kindes, bat mich mein Sohn instän- 10
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Kronprinz Rudolf Politische Briefe an einen Freund 1882-1889
Titel
Kronprinz Rudolf
Untertitel
Politische Briefe an einen Freund 1882-1889
Autor
Julius Szeps
Verlag
Rikola Verlag
Ort
Wien - München - Leipzig
Datum
1922
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.6 x 19.54 cm
Seiten
246
Schlagwörter
Habsburger, Österreich-Ungarn, Monarchie
Kategorien
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