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Kronprinz Rudolf - Politische Briefe an einen Freund 1882-1889
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sende fleißige und nützliche Frauen sehen mit Kummer und Sorge der Stunde ihrer Entbindung entgegen, nehmen sich das Leben oder werden zu Mörderinnen ihrer eigenen Kinder aus Hunger und Nahrungssorge, und da sollte das Volk in freudiger Stimmung sein, weil ein Frauenzimmer, die zufällig einen gekrönten Tagdieb — dessen ganzes Verdienst darin besteht, daß er nicht mit langen Ohren und graubehaartem Fell zur Welt gekommen — geheiratet hat und seit fast zwei Jahren schwanger sein soll? — Lächerlich! Genug der Worte übef dieses Schmarotzergeschlecht, wir haben es satt, noch länger viele Worte zu verlieren. Was nützt uns das ganze Geschwätz dieser angeblichen „Radikalen", dadurch kommen wir nicht aus der Klemme. Sie sagen uns wohl was uns fehlt, aber wie wir uns helfen sollen, sagen sie uns nicht. Mit den radikalen oder revo- lutionären Phrasen wird uns ebensowenig geholfen als durch die Wassersuppentheorie längst abgetaner Re- formen. Wir müssen uns selbst helfen! Arbeiter! Männer des Volkes! Wacht auf und erhebt Euch zur Tat! Unserer Blutsauger und Unterdrücker sind eine Handvoll, während wir Legionen sind. Man unterdrückt uns mit Gewalt, setzen wir der Gewalt die Gewalt gegenüber. Man ermordet unsere Brüder in den Gefängnissen (siehe Fischer in Prag, Schallinger in Brünn), man preßt uns das Mark aus den Knochen und wirft uns in Kerker, wenn wir uns darüber mucksen. Da müssen wir mit allen Waffen kämpfen, um erlöst zu werden. Fangen wir bei den ärgsten Schurken an, den- selben ihren längst verdienten Lohn zu geben. Lieber bald sterben und das Volk von solchen Krea- turen befreien, als elenderweise als Feiglinge zugrunde zu gehen und unseren Kindern ein schmähliches Joch der Sklaverei zu hinterlassen. Jeder, der sich entschlossen hat zu handeln, der handle selbst und verlasse sich auf niemanden. Nur dann, wenn die Hilfe eines Zweiten oder Dritten unbedingt notwendig ist, vereinige er sich mit einem anderen oder mehreren. Wer keinen findet, auf welchen er sich vollständig ver- öl
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Kronprinz Rudolf Politische Briefe an einen Freund 1882-1889
Titel
Kronprinz Rudolf
Untertitel
Politische Briefe an einen Freund 1882-1889
Autor
Julius Szeps
Verlag
Rikola Verlag
Ort
Wien - München - Leipzig
Datum
1922
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.6 x 19.54 cm
Seiten
246
Schlagwörter
Habsburger, Österreich-Ungarn, Monarchie
Kategorien
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