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2O Jesus Christus.
Hcrodes crschrack über diese Bitte, und war herzlich betrübt
über sein unbesonnenes Versprechen. Doch wegen des Eides, den
er geschworen hatte, wegen der Gaste, vor denen er sein königliches
Wort nicht brechen wollte, und wegen des Mädchens, welches er zu
betrüben fürchtete, gewährte er diese Bitte. — Er sandte sogleich
einen Scharfrichter in das Gefängniß mit dem Befehle, daß er das
Haupt des Johannes bringen solle. — Der Scharfrichter befolgte
diesen grausamen Befehl, brachte das Haupt des Johannes in der
Schüssel, überreichte es dem Mädchen, und dieses überbrachte es ih-
rer blutdürstigen Mutter; welche, nach d^ 'r Erzählung des heiligen
Hieronymus, die Zunge des Enthaupteten zum Schimpfe mit einer
Stecknadel durchstach.
die »nerforfchliche Weisheit, und die uubcgränzte Liebe des
ewigen himmlischen Vaters zur Rettung der gefallenen Menschheit
beschlossen, und durch die Propheten schon Jahrhunderte voraus ver-
kündet hatte, ging in Erfüllung durch
welcher, obwohl er in Gottes Gestalt war, und es für keinen Raub
hielt, Gott gleich zu seyn, doch sich selbst vernichtete, die Gestalt
eines Knechtes annahm, Menschen gleich, und als ein wahrer Mensch
befunden ward. (Philipp. 2, (i—7.)
In großer Erniedrigung und in tiefer Armuth kam er in einer
dunklen Hölle, die sonst den Heerden zum Aufenthalte diente, zur
Welt; eine arme, von den Juden wenig geachtete Jungfrau, Maria
mit Namen, gebar ihn. Etliche Windeln zur Bedeckung, eine Krippe
und ein Büschel Heu oder Stroh zur Lagerstätte war alles, was das
zärtliche Mutterhcrz in der großen Dürftigkeit dem Neugcborncn ver-
schaffen konnte. Nur wenige Menschenkinder kommen unter so ärm-
lichen Umständen zur Welt, so, daß sich Jesus schon deßwegen den
Menschensohn ganz vorzüglich nennen konnte. Allein er ward auch
Gottes Sohn von Ewigkeit, den Maria, durch die Kraft des Aller-
höchsten jungfräulich vom heiligen Geiste empfangen, und jungfräu-
lich geboren hatte. Engel frohlockten über seine Geburt, und ver-
kündeten selbe den Menschen: lauter Umstände, welche den Ausspruch
des Engels, welcher der Maria erschienen war, bcstättigen: „Der,
den du gebären wirst, wird der Sohn des Allerhöchsten seyn." So
führt schon die Geschichte der Empfängniß und der Geburt Jesu auf
die Wahrheit der gcheimnißvollen Lehre: «Der Sohn des ewi-
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen