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84 Der heilige
Der heilige Märtyrer bethete voll Inbrunst: .)Nimm auf, Herr
Jesus Christus! meinen Geist im Frieden, weil es nun Zeit ist, zu
dir zu kommen, und ich dich zu sehen verlange. Nimm mich auf,
Herr Jesus Christus, guter Meister! und laß mich von diesem Kreuze
nicht wegkommen, bis du meinen Geist zu dir genommen hast!"
Nachdem er so gebethet hatte, umgab ihil ein heller, himmlischer
Glanz, so, daß er von den Umstehenden nicht mehr gesehen werden
konnte. Nach einer halben Stunde gab er endlich, nachdem er be-
reits zwei Tage am Kreuze geduldet, und auch da noch Jesum
Christum verkündiget hatte, seinen Ge'st auf, und der Glanz hob
sich wieder zum Himmel empor. Dieser Martertod ereignete sich
wahrscheinlich im Jahre 80 nach Christi Geburt, am 29. November.
Von einer vornehmen Matrone, Marimilla mit Namen, ward
der entseelte Leichnam des heiligen Andreas einbalsamirt, und an-
ständig begraben. Die Gebeine wurden spater von dem Kaiser Kon-
stantin nach Konstantinopel gebracht, und sollen endlich unter Papst
Pius I I . nach Rom überführt, und in der Peterskirche beigesetzt
worden seyn.
Philipp, der Gütige, Herzog von Burgund und Brabant, hat
zu Ehre des heil. Andreas den Orden der Ritter des goldenen
Vließes eingesetzt.
Als den sichersten Weg zu den Freuden des ewigen Lebens zeigt
uns die Geschichte des heil. Andreas: Anhaltende und unverdrossene
Treue in seinem Berufe, und innige Liebe zu dem gekreuzigten Jesus
der vo rnehmste aus den Apos te ln .
sAm 29. Juni.)
hatte, bevor er zu Jesus kam, den Namen Simon.
Er war ein Sohn des Ionas, ein Bruder des Andreas, und auch,
wie dieser aus Bethsaida, einer Stadt auf der Abendseite Galiläens
gebürtig. Es ist ganz wahrscheinlich, daß er sich nach Kapharnaum
verheirathet habe. Da ernährte er sich vom Fischfange, wozu diese
Stadt sehr bequem war, weil sie zunächst an dem See Genesareth
lag. Andreas hatte, wie wir in der vorhergehenden Lebcnsgcschichte
gehört haben, seinem Bruder Simon die Nachricht gebracht: „Wir
haben Christum gefunden!" Simon entbrannte von der heftigsten
Begierde, Jesum zu sehen, und wurde von Andreas unverweilt zu
ihm geführt. Jesus blickte den Simon an, und sagte, um ihm zu
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen