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Die Kirche feiert ihr jährliches Gedächtniß am . i i . Mai. An:
genommen, daß diese Pctronilla wirklich die Tochter des heil. Pe-
trus gewcstn sey; so fällt von ihr ein neuer Glanz auf den heil.
Apostel zurück. Er hat Alles verlassen — nur die Sorge für die
nicht, welche Gott selbst durch die Bande der Natur seiner Sorge
anvertraut hatte. Er hat in Llnisius sein Heil gefunden, und auch
eifrig die Seinigen zu diesem Heile geführt. Er flößte seinen Glau-
ben und seine Liebe zuerst denen ein, die durch Familienbande mit
ihm am engsten verknüpft waren. Welch' schönes Beispiel gibt da-
durch der heilige Apostel allen Hausherrschaften und Acltern, die,
wie er, sich es zur ersten und größten Sorge machen sollten, Kin-
der und Untergebene durch Worte und Beispiele zu Jesus Christus,
ihrem einzigen Heile, zu führen. „Wenn Jemand für die Seinigcn,
besonders für seine Hausgenossen, nicht sorget, der hat den Glau-
ben verläugnct, und ist arger als ein Heide.« 1. Timoth. 5, 8.
A p o s t e l u n d E v a n g e l i s t .
(Am 27. Dczcmbcr.)
Johannes war zu Bethsaida, in Galiläa, geboren, ein Sohn
des Zebedäus und der Salome, und ein Bruder Iakobus, des Ael-
tern. Er trieb, wie sein Vater, das Fischerhandwerk. Anfänglich
war er ein Schüler Johannes des Täufers, und ging mit Andreas
Jesu nach, sobald der Täufer mit den Worten: »Sehet das Lamm
Gottes!" auf ihn gezeigt hatte. Zur beständigen Nachfolge wurde
Johannes berufen am galiläischen Meere, als er nach dem großen
Fischzuge, den er dem Petrus und Andreas an das Land zu brin:
gen geholfen hatte, die Netze ausbesserte. Kaum hatte er die Worte
Jesu: „Folget mir nach, ich will euch zu Menschensischern machen!"
vernommen, so verließ er sogleich den Vater, das Schifflein, die
Netze und Alles, was er hatte. Er war der jüngste aus allen Apo-
steln, und wie Einige glauben, noch nicht 25 Jahre alt, als er
von dem Herrn zum Apostclamtc berufen wurde; an Tugend und
Weisheit, an inniger Liebe zu Jesus, und an treuer Anhänglichkeit
an ihn, stand er dcffen ungeachtet keinem nach. Johannes blieb un-
verhcirathet, und wird deßwegen mit Recht als das Muster reiner
Unschuld verehrt. Er und sein Bruder Iakobus erhielten von Je-
sus den Namen Boanerges, d. i. Kinder des Donners. Diese Na-
men ertheilte ihnen Jesus, weil er vorsah, mit welchem Eifer sie
sich seiner Person und der Verkündigung seiner Lehre annehmen wür-
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen