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Jakob der Aeltere, Apostel. Am 25. Juli. 99
zu werde»; zweitens daß mit dicscm Glauben thätige Nächstenliebe verbunden
werde» müssc.
Wegen des hohen Gcistesftuges wird dcm heiligen Johannes gewöhnlich
auch mi Adler beigemalt.
»Der nicht liebt, kemit Gott nicht; dc»n Gott ist die i,'icbc.« — Da-
durch ist die Liebe Gottes in u»s erschiene», daß Gott seine» eingebornen
Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben sollen." 1. Ioh.
4 , 8 f f . ^ ^ ^ ^ ^ ^
der Aeltere,
Dieser Apostel wird der Größere oder Aeltere genannt, und
durch diesen Beinamen von einem andern Jakob, dessen Feier am
1. Mai begangen wird, unterschieden. Den Beinamen „größer oder
älter" scheint er erhalten zu haben, entweder, weil er von größerer
Körpcrstatur, und vielleicht auch älter war, als der andere
oder wegen des Umstandes, daß er früher als derselbe in die
der Jünger eingetreten ist. Er war ein Sohn des Zebeda'us und
der Salome aus Bethsaida, und ein Bruder des Apostels Johannes.
Er trieb, wie sein Vater und Bruder, das Fischerhandwerk. Auch
Jakob war ein Zeuge des reichen Fischfanges, den Petrus auf dem
See Genesarcth gemacht hat, und wurde sogleich nach demselben,
wie sein Bruder Johannes, von Jesus zur Nachfolge berufen. Ohne
Zögerung gehorchte er dem Rufe Jesu: „Folget mir nach, ich will
euch zu Menschenfischern machen." Er verließ Alles, und ging dem
göttlichen Lehrer nicht mehr von der Seite. Es war ein Glück für
Jakob, sowie für alle übrigen Apostel, von Jesus gerufen zu seyn,
und ein Verdienst für sie, diesem Rufe eilig zu folgen. Wir ge-
nießen das nämliche Glück, haben wir aber auch das nämliche Ver:
dienst? Gott und Jesus rufen uns, folgen wir diesem Rufe? Wir
dürfen den Jakob wohl keiner leichtsinnigen Uebercilung beschuldigen,
daß er ohne weitere Ueoerlegung bloß auf den einzigen Ruf Jesu:
„Folge mir!" Alles verlassen, und sich den Anhängern Jesu beige-
sellet hat. Wenn uns die heiligen Evangelien auch nichts davon '
sagen, so dürfen wir doch sicher glauben, daß Johannes seinen Bru-
der Iakobus, wie Andreas dem Petrus, schon gesagt habe, welches
Zeugniß der Täufer Jesu gegeben, und was er selbst schon von ihm
gehört habe. Das so offenbar göttliche Werk des wunderbaren Fisch-
zuges, welches er mit eigenen Augen gesehen hatte, setzte ihn in ein
ehrerbietiges Erstaunen, und überzeugte ihn gänzlich, daß Jesus ein
von Gott gesandter Lehrer sey. Er hielt den Ruf: „Folget mir!"
für göttlich, und folgte ihm ohne Bedenken, wie es einst auch Abra-
ham gethan hatte. — Johannes und Iakobus verließen ihren Vater
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Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen