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126 Der t^il. Apostel
sehen, und sich daran erwärmen. Die kleinste gute That bringt
Früchte zum ewigen Leben. Beschweren wir uns nicht, wenn wir
hier auf der Erde Vieles zu leiden haben, da uns der Erlöser und
die Apostel mit idrem Beispiele vorangegangen sind. Wir können cü
nicht besser haben, als unser Herr und Lehrmeister, und als seine
Freunde und Auserwählte. Wen Gott liebt, den sucht er heim,
den prüfet er; und nur der, welcher in dieser Prüfung aubhält,
wird die Krone des ewigen Lebens erlangen.
Auch von dem heil. Apostel Judas Thaddaus ist -ein Send:
schreiben, als höchst schätzbares Denkmal, auf uns gekommen. Aus
demselben soll noch eine Stelle hier stehen: „Erhaltet euck selbst in
der Liebe Gottes, und erwartet die Barmherzigkeit unsers Herrn Jesu
Llnisti zum ewigen Leben. Demjenigen aber, der euch von aller
Sünde bewahren, und euch unsträflich vor das Angesicht seiner Herr:
lichkeit in Freude stellen kann, dem allein weisen Gott und unserm
Erretter sey Ehre, Herrlichkeit, Stärke und Macht jetzt, und in alle
Ewigkeit Amen."
Der heilige Apostel Mathias.
l^lm 24.
Der zwölfte, den Jesus aus der Zahl der Jünger zum Apostel-
amte auscrwählte, war Judas von Karioth, einer Stadt im Stamme
Iuda, der deßwegen, zum Unterschiede von Judas Thaddaus, Judas
Iskarioth genannt wird. Aus dem Wenigen, was uns die heiligen
Evangelien von diesem Apostel erzählen, überzeugen wir uns, daß
er sich von unordentlicher Geldgier beherrschen ließ. Als Maria
Magdalena die köstliche Salbe über das Haupt und über die Füße
Jesu ausgoß, war es vorzüglich dieser Judas, der sich darüber
erzürnte und sagte: man hätte die Salbe verkaufen, und das Geld
den Armen geben können; allein es war ihm nicht um die Armen,
sondern vorzüglich darum zu thun, das Geld in seine Hände zu be-
kommen, und einen Theil desselben zu seinem Vortheile verwenden
zu können. Er führte nämlich den Geldbeutel, woraus Jesus Al-
mosen unter die Armen austheilen ließ, und da hätte er dann von
einem so reichen Almosen auch etwas für sich genommen. Vom
schändlichsten Geize bethört, faßte Judas den unseligen Entschluß,
seinen göttlichen Meister um Geld zu verrathen. Jesus warnte ihn
bei dem letzten Abendmahle auf die liebvollste Weise; allein diese
Warnung machte auf das Herz des Verblendeten keinen Eindruck. Er
ging hin zu den Priestern, nahm den elenden Vcrräthcrlohn (dreißig
Silderlinge, nach unserm Gelde etwa 27 fl. !i0 kr.), und versprach,
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen