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Am 6. Juli. 47
pinus und Eusebius den Geist aufgab, im Jahre 575. Sein Leich-
nam wurde in seiner Einsiedelei begraben, welche nachher ein an«
sehnlicher Ort wurde, und von ihm den Namen St. Goar, oder
Gower erhielt.
Der heilige Maurus, Abt.
(Am 15. Jänner.)
Den heiligen Maurus kennen wir zum Theile schon aus der
Lebensbeschreibung des heiligen Bcnedict, dessen Schüler er war.
Als zwölfjähriger Knabe wurde er von seinem Vater Equitius, einem
vornehmen Römer, nach Sublacum gebracht, damit er von Benedict
unterrichtet, und zu einem gottcsfürchtigen Leben erzogen würde.
Er entsprach vollkommen der Erwartung, die man sich von seinen
vortrefflichen Gcistesgabcn und von seinem guten Gemüthe machte.
Dadurch erwarb er sich die Liebe des heiligen Bencdict in einem so
hohen Grade, daß er ihn bald eines vorzüglichen Vertrauens wür-
digte. Lauter war sein Sinn, rein seine Gottesfurcht, freudig und
pünktlich sein Gehorsam, ehrerbietig sein Betragen gegen die Obern,
sanft, liebvoll, zuvorkommend und freundlich sein Umgang mit den
Brüdern, und unbefleckt sein ganzer Wandel. Alle bewunderten seine
großen Vorzüge, nur er allein kannte sie nicht, denn er war beseelt
von dem Sinne tiefer Demuth. Wcil seine vertrauensvolle Liebe
gegen seinen Lehrmeister unbegränzt, so war auch sein Gehorsam
ganz rücksichtslos, wovon uns jene Begebenheit, die sich mit Placi-
dus, den er auf das Geheiß des heiligen Benedict aus dem Wasser
rettete, den überzeugendsten Beweis gibt. Im Eifer, den Befehl
seines Lehrmeisters zu erfüllen, bemerkte er das Wasser nicht, auf
dem ihn Gott zur Belohnung seines Gehorsams und seiner Liebe
unverletzt wandeln ließ, bis er mit seinem geretteten Freunde wieder
am Lande war. Mit der Zunahme an Jahren ward sein gottseliger
Sinn immer mehr befestiget, und mit dem Wachsthume seiner Kräfte
vermehrte er die Uebungen in der körperlichen Abtödtung. Reif an
Jahren leuchtete er als glänzendes Muster der Gottseligkeit und der
Sclbstvcrläugnung den Brüdern vor. Im Gebethe, in der Betrach-
tung, in der Lesung geistlicher Bücher und in erbaulicher Unterre-
dung fand sein Geist das seligste Vergnügen. Diesen frommen
Uebungen widmete er nicht blos die vorgeschriebenen, sondern
darübcrhin noch viele Stunden der Nacht und jeden freien Augen-
blick, der ihm übrig blieb von den Tagesgeschäftcn, bei denen sein
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 2
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 982
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen