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08 Der heilige Gregorius der Große, Papst.
dienst u. a. m. betrafen. Er ordnete den Kirchcngcsang, und be:
schrieb in einem eigenen Buche die Gebethe und die Ceremonien, welche
bei der Ausspendung der heiligen Sakramente und bei der Entrichtung des
hochheiligen Opfers beobachtet werden sollten. Dieses Buch heißt
das Sakramentarium des heiligen Gregors, und steht auch heut zu
Tage noch in großer Hochschätzung. Aus demselben, und aus dem
Buche der Rubriken überzeugen wir uns, daß der größte Theil der
Gebethe und der Ceremonien, wie wir sie bei der heiligen Messe,
bei der Spendung der heiligen Sakramente, und bei verschiedenen
andern Anlässen z. B. bei den Prozessionen, der Weihung des Wach:
ses, der Asche, der Palmen u. s. w. sehen, die Ehrwürdigkcit des
höchsten Alterthums für sich haben. Außer diesen, und den oben
schon erwähnten Schriften des heiligen Gregorius sind noch viele
andere von ihm auf uns gekommen, besonders auch viele Predigten,
welche von dem großen Eifer zeugen, mit welchem er das Wort
Gottes verkündiget hat.
Bei den unzähligen Arbeiten, die der heilige Papst verrichtete,
bei den drückenden Sorgen, die auf ihm lagen, und bei den harten
Leiden, die sein Gott liebender Geist erdulden mußte, hatte er fort-
während auch mit körperlichen Schmerzen zu kämpfen. „Was sol-
len wir," sagt er, „in unsern Schmerzen anders thun, als an un:
sere Sünden denken, und Gott danken, daß er durch Leiden uns
reiniget." In den letzten zwei Lebensjahren ward seine Standhaf-
tigkeit noch auf eine schwere Probe gestellt durch die Ermordung des
Kaisers Mauritius, und durch die immer wachsende Kühnheit der
Longobardcn. Erstere ertrug er mit Ergebung, anbethend die Wege
der göttlichen Vorsehung, und letztere besänftigte er durch Gaben,
deren keine ihm zu groß schien, das Blut der Gläubigen zu schonen.
Von Arbeiten und Leiden aufgezehrt, ging er endlich zur ewi-
gen Ruhe hinüber am 12. März 604, nachdem er durch dreizehn
Jahre und sechs Monate die Kirche Jesu Christi regiert hatte. Seine
Leiche wurde bei St. Peter, neben dem Papste Leo begraben. Jo-
hannes, der Diakon, beschreibt die leibliche Gestalt des großen Pap-
stes also: „Er war von großer Leibesgestalt, das Gesicht war weder
zu lang, noch zu rund; er hatte schwärzlichte, gekrauste Haare; der
vordere Theil des Kopfes war kahl, mit zwei kleinen Schöpfen; die
Krone, oder der mittlere Theil groß, der Bart mittelmäßig, die
Stirne schön, die Gesichtszüge edel und sehr einnehmend." —
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 2
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 2
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 982
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen