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Webservices sind eine spezielle Art von Webanwendungen, die der Bereitstellung von Daten für andere Ap-
plikationen dienen (World Wide Web Consortium, 2004). Sie sind üblicherweise Application Programming
Interfaces (API) und stellen als solche eine einheitlich definierte Schnittstelle für fremde Anwendungen zur
Verfügung, um auf die Funktionalität des Service zuzugreifen, indem der Service Daten bereitstellt.
In Zusammenhang mit Informationssystemen für das Lernen und Lehren bietet die Integration solcher
Webservices innovative Ansätze für die Einbindung externer Ressourcen und Funktionalitäten in ein derar-
tiges Informationssystem (Vossen & Westerkamp, 2003). Anders als bei Webanwendungen werden bei
Webservices üblicherweise keine HTMLDokumente vom Server geladen, da für die aufrufenden Applika-
tionen Formatierungen sowie die Lesbarkeit für menschliche Benutzer/innen irrelevant sind und der Fokus
rein auf dem Inhalt liegt.
Der Grundgedanke von Webservices ist die Möglichkeit der automatischen Verarbeitung von Daten im
Web durch Softwareagenten, welche lose gekoppelt Aufgaben für Benutzer/innen ausführen. Webservices
stellen ihre detailliert beschriebene Funktionalität hierbei anderen Anwendungen zur Verfügung, seien dies
autonome Agenten, Webanwendungen oder andere Webservices. Dadurch können Entwickler/innen bereits
bestehende Funktionalitäten in ihren eigenen Anwendungen verwenden (Mashup, siehe Abschnitt 6).
Die technologische Umsetzung von Webservices erfolgt meist über eine der folgenden Möglichkeiten:
SOAP/WSDL: Ein flexibles System, in dem Nachrichten über das Simple Object Access Protocol
(SOAP) ausgetauscht werden. Wie diese Nachrichten für die einzelnen Webservices aussehen, wird
über die Web Services Description Language (WSDL) beschrieben. Anfragen und Antworten sind
in XML, einer allgemeinen Auszeichnungssprache für hierarchische Daten, geschrieben. In den
Nachrichten werden die gewünschten Funktionen des Webservices aufgerufen, die Antworten wer-
den vom Server retourniert.
Representational State Transfer (REST) bezeichnet eine Technologie, in der jede einzelne Funkti-
on des Webservices über eine individuelle URL aufgerufen wird. Die Kommunikation erfolgt zu-
standslos, ist also nicht von Sitzungen, Benutzer/innen-Daten oder ähnlichem abhängig
Webservices verwenden als Ausgabeformat häufig XML-Dokumente. Die EXtensible Markup Language
(XML) beschreibt eine sehr allgemeine, flexible und für individuelle Bedürfnisse erweiterbare Auszeich-
nungssprache. Wie HTML dient sie zur Darstellung strukturierter Inhalte, ist aber in erster Linie nicht für
die menschenlesbare Darstellung, wie beispielsweise in Webservices, gedacht. Sie ist von konkreten Platt-
formen und Implementierungen unabhängig und durch ihre Charakteristik als Metasprache vielseitig ver-
wendbar.Letzteres bedeutet, dass sich auf Basis von XML durch die anwendungsspezifische Definition und
Verwendung eines Schemas Datenaustauschformate, man spricht von Dialekten, für spezialisierte Anwen-
dungen definieren lassen.
L3T
Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Titel
- L3T
- Untertitel
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
- Herausgeber
- Martin Ebner
- Sandra Schön
- Verlag
- epubli GmbH
- Ort
- Berlin
- Datum
- 2013
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 594
- Schlagwörter
- L3T, online
- Kategorie
- Lehrbücher
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung 1
- Einführung 11
- Von der Kreidetafel zum Tablet 27
- Die Geschichte des WWW 39
- Hypertext 51
- Geschichte des Fernunterrichts 65
- Informationssysteme 75
- Webtechnologien 89
- Multimediale und interaktive Materialien 99
- Standards für Lehr- und Lerntechnologien 109
- Human-Computer-Interaction 117
- Didaktisches Handeln 127
- Medienpädagogik 139
- Systeme im Einsatz 147
- Kommunikation und Moderation 157
- Forschungszugänge und -methoden 167
- Planung und Organisation 177
- Literatur und Information 185
- Die „Netzgeneration“ 201
- Multimedia und Gedächtnis 209
- Mobiles und ubiquitäres Lernen 217
- Prüfen mit Computer und Internet 227
- Blogging und Microblogging 239
- Vom Online-Skriptum zum E-Book 249
- Educasting 257
- Game-Based Learning 267
- Einsatz kollaborativer Werkzeuge 277
- Offene und partizipative Lernkonzepte 287
- Qualitätssicherung im E-Learning 301
- Offene Lehr- und Forschungsressourcen 311
- Lernen mit Videokonferenzen 319
- Simulationen und simulierte Welten 327
- Barrierefreiheit 343
- Genderforschung 355
- Zukunftsforschung 363
- Kognitionswissenschaft 373
- Diversität und Spaltung 387
- Lern-Service-Engineering 397
- Medientheorien 405
- Das Gesammelte interpretieren 413
- Wissensmanagement 421
- Sieht gut aus 427
- Urheberrecht & Co. in der Hochschullehre 435
- Interessen und Kompetenzen fördern 445
- Spielend Lernen im Kindergarten 455
- Technologieeinsatz in der Schule 465
- Technologie in der Hochschullehre 475
- Fernstudium an Hochschulen 483
- Webbasiertes Lernen in Unternehmen 489
- E-Learning in Organisationen 497
- Erwachsenen- und Weiterbildung 507
- Freie Online-Angebote für Selbstlernende 515
- Sozialarbeit 525
- Human- und Tiermedizin 531
- Online-Labore 539
- Mehr als eine Rechenmaschine 547
- Bildungstechnologien im Sport 557
- Fremdsprachen im Schulunterricht 569